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Willkommen: Pfarrerin Simone Drensler

Auf dem Weg zur Einführung

Xanten. Für viele sehr bewegend war der Einführungsgottesdienst der neuen Pfarrerin in Xanten, Simone Drensler. Bereits seit dem 1. August ist sie in der Ev. Kirchengemeinde Xanten-Mörmter tätig. Am Sonntag sagte die Gemeinde „herzlich willkommen“.

„Sind wir noch zu retten?“ lautete die Eingangsfrage der Predigerin Drensler am Sonntag in der Kirche am Markt. Sie empfand diesen so betitelten Artikel einer großen Zeitung als infernalistische Effekthascherei. Tatsächlich erleben wir mehrere große Krisen gleichzeitig: Energie-, Corona- und Klima-Krise, Krieg in der Ukraine. Auch jeder persönlich könne „Abwärtsspiralen“ erleben, ohne dass es zwei Straßen weiter jemanden interessiere. In vielen Köpfen stecke derzeit ein „Nein“ auf die Frage, ob wir noch zu retten sind. „Das treibt Angst in die Seelen und lässt Hass wachsen, vielleicht auch in Xanten“, warnte Drensler. Als Ratgeber könne die Bibel dienen. Auch dort sei von vielen Auf- und Abbrüchen die Rede. Die 50-jährige Seelsorgerin wies auf den Psalmbeter, der in Psalm 46 in großer Not ausrief: „Gott ist unsere Stärke und Zuversicht“. So steht es draußen auch oben an der Kirche.

Superintendent Hans-Joachim Wefers fragte während seiner Ansprache, ob es für Pfarrer neben „eigentlichen“ auch „uneigentliche Aufgaben“ geben könne und definierte „bei den Menschen sein“ als wesentlichen Dienst einer Pfarrerin oder eines Pfarrers. Der erste von zwei Lesungstexten, 1. Mose 12, 1-4 beschreibt Abrams Auszug nach Kanaan. „Gott zeigt dir einen Ort, wo du sein kannst und wo du sicher und ungefährdet leben und dich entfalten kannst“, wünschte Wefers, bevor er die neue Pfarrkollegin an ihr Ordinationsversprechen erinnerte und sie segnete. Weitere Segenswünsche sprachen Vertreter des Xantener Presbyteriums sowie Weggefährten Pfarrerin Drensler zu.

Zum fröhlichen Gottesdienst gehörte auch das Orgelspiel des neuen Kreiskantors Matthias Staudt. Einige Kinder und Mitarbeiterinnen der Ev. Kindertagesstätte Xanten brachten mit einem Mitmachlied viel Freude und Bewegung in den Gottesdienst. „Wir brauchen Sie“, formulierte Propst Stefan Notz in seinem Grußwort und dankte Drensler für die Einladung, die er auch als Einladung zur Ökumene verstand. „Wir können von ihnen lernen, was Synodalität ist“, so Notz. Das bedeute zum Beispiel, nicht alles solle von Bischöfen hinter verschlossenen Türen entschieden werden. Propst Notz und weitere Mitarbeitende der Propsteigemeinde begrüßten die neue Pfarrerin herzlich.

Ebenso herzlich „Willkommen“ sagte Thomas Görtz, Bürgermeister der „Fairtrade-Stadt“ Xanten. Er habe gelesen, dass Pfarrerin Drensler unter anderem wegen des hohen Verkehrsaufkommens rund um Köln an den Niederrhein gekommen sei. Damit auch in Xanten alles gut laufe, arbeite die Stadt an einem neuen Mobilitätskonzept. Darüber hinaus sah Görtz die Kirche wie die Kommune aufgerufen, „Menschen Halt und Orientierung zu geben.“

Beim anschließenden Empfang im Gemeindesaal gratulierten und begrüßten weitere Menschen die neue Pfarrerin, darunter die Nachbargemeinde Sonsbeck mit den Presbytern Regina Schade und Fred Eickhoff sowie Pfarrerin Yvonne Brück (Issum). „Sie stellt die richtigen Fragen und diskutiert mit kleinen wie großen Menschen auf Augenhöhe“, berichteten Freunde und teilweise zu Tränen gerührte Weggefährten aus Kerpen und dem Kirchenkreis Köln-Süd. Ein Geschenk und herzliche Willkommensgrüße des Xantener Presbyteriums überbrachte Elke Hussmann. Sie ließ dabei nicht unerwähnt, dass auf Simone Drensler „viel Arbeit wartet“. Frieren muss die Pfarrerin dabei zumindest nicht, das Jugendzentrum „EVAN“ schenkte zwei Paar Socken. Vom Kindergottesdienst-Team gab es einen Beutel mit allem, was die Seelsorgerin bei der „Kirche mit Kindern“ brauchen könnte.

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