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Verabschiedung Pfarrer Armin Rosen am Sonntag

Pfalzdorf. Ähnlich nebelig war es auch beim Fototermin zu Beginn seiner Dienstzeit als Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Pfalzdorf: Wenn Armin Rosen ab dem 1. Februar als Religionslehrer und Schulseelsorger am Berufskolleg Wesel beginnt, ist sein Start in Pfalzdorf neun Jahre her. Am Sonntag nimmt der gebürtige Xantener Abschied von der Gemeinde und wird im Gottesdienst in der ev. Kirche Nierswalde (15:30 Uhr) vom Superintendenten des Ev. Kirchenkreises Kleve entpflichtet, sprich von seinem Amt entbunden.

Es wird einen nahtlosen Übergang geben, ein Pfarrer wird für ein paar Monate die Amtsgeschäfte übernehmen, bis nach Ausschreibung der Pfarrstelle im Amtsblatt die Gemeinde eine neue Pfarrerin oder einen neuen Pfarrer bekommt. „Die Konfirmandinnen und Konfirmanden begleite ich natürlich bis zur Konfirmation im Mai weiter“, sichert Rosen zu.

In den neun Jahren ist eine Menge passiert resümiert Pfarrer Rosen. Der ausgebildete Gottesdienstcoach feiert gerne Gottesdienste, lädt Menschen zum Glauben ein. Auch und besonders in schweren Zeiten, wie nach dem Verlust eines Menschen. „Dann erlebe ich mit den Angehörigen eine sehr intensive Zeit und viele sind dankbar, dass sie einer an die Hand nimmt.“ In der ebenfalls neu aufgebauten „Region West“ coachte er Gottesdienstteams. Diese gestalten Gottesdienste in kleineren Gemeinden, in denen die Pfarrerin oder der Pfarrer nicht an allen Sonntagen den Gottesdienst leitet. In der Region West teilen sich zwei Pfarrerinnen und zwei Pfarrer auf sechs Gemeinden auf. „Die Landeskirche geht davon aus, dass bis zu Jahre 2030 von 1.700 Pfarrpersonen heute noch 1.000 Dienst tun“, wirft Rosen einen Blick voraus.

Die Kinder- und Jugendarbeit habe sich verändert und auch in Pfalzdorf, so Rosen. Neu eingeführt wurde der „Konfi 3-Unterricht“ also Beginn des Konfirmandenunterrichts in der 3. Klasse mit Beteiligung der Eltern. Neu dazu kam vor Jahren auch der ökumenische „Gottesdienst für Knirpse“. Die Zusammenarbeit mit der katholischen Gemeinde bezeichnet Rosen als „extrem gut“. Weiterentwickelt und etabliert hat Rosen zusammen mit einem Team den G-plus Gottesdienst, einmal im Monat am Sonntagabend. Dann predigt er frei und ohne Talar über ein Thema, das andere mit ihm vorbereitet haben.

Doch nicht alles war immer fröhlich. Denn die Gemeinde und somit auch das Presbyterium bewegt seit vielen Jahren die Frage, was mit dem für die Gemeinde zu teuren Gebäudebestand in Pfalzdorf passieren solle. Wenn der Förderverein nun wie geplant die Ostkirche übernimmt, ist die Gemeinde einen Schritt weiter. Dann soll die Westkirche renoviert sowie zusätzliche Räume für Gemeindebüro, Amtszimmer und Gruppen angebaut werden. Dafür wird das Pfälzerheim weichen, der Platz bleibt jedoch für das Erntedankfest oder das Maibaumsetzen erhalten.

Nun also Wesel und eine Gemeinde, die jedes Schuljahr wechselt. „Wenn ich etwas Neues machen will, dann jetzt“, dachte sich der 52-Jährige. Er freut sich auf die jungen Erwachsenen und möchte hören, was ihre Themen sind. Um dann zu schauen, was der Glaube dazu sagt. Das Berufskolleg habe bewusst einen Pfarrer für den Lehrauftrag haben wollen. „Denn das macht auch etwas mit einem Lehrerkollegium, wenn ein ausgebildeter Theologe und Seelsorger da ist “, findet Rosen. So verlässt Armin Rosen zwar nun das Pfarramt, Pfalzdorf bleibt er jedoch mit seiner Familie erhalten.      

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