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Superintendent Wefers´ letzte Wochen im Büro

Goch/Xanten. So langsam wird es ernst: Superintendent Hans-Joachim Wefers sieht dem schnell nahenden Ruhestand entgegen. Zwar ist der offizielle letzte Arbeitstag als Superintendent und Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Xanten-Mörmter erst am 30. September 2024. Doch nach der offiziellen Verabschiedung im Xantener Dom durch Vizepräses Christoph Pistorius (Samstag, 7. September, 15:30 Uhr) steht Urlaub an. „Im Sommer habe ich das schon ausprobiert, bin nicht weggefahren und es fühlte sich gut an“. Wobei der seit einem Jahr in Goch wohnende Pfarrer zugibt, in die Freude mische sich ein bisweilen Wehmut. Insbesondere, wenn in der Superintendentur Termine auflaufen, bei denen klar ist: „Da bin ich nicht mehr dabei, oder das macht dann der stellvertretende Superintendent, Assessor Robert Arndt.“

Zu der Wehmut gesellt sich die Freude über das „frei sein und selbst über Zeit und Aktivitäten entscheiden können“. Denn ein Superintendenten-Amt ist vor allem auch ein Pfarrarmt und ein Job mit Terminen von früh bis spät. Es umfasst auch die Seelsorge gegenüber Pfarrerinnen und Pfarrern und den gemeindlichen Leitungsgremien, den Presbyterien beinhalte. Dass es bei Kirche „auch mal Streit gibt“, berichtete Wefers im Pressegespräch. Er sei dann in der Ratgeber-, Mittler- und Streitschlichterposition gefragt gewesen einerseits, andererseits müsse auch ein Superintendent die kirchliche Ordnung aufrechterhalten. Viel lieber jedoch habe er Sitzungen im Kreissynodalvorstand oder in Presbyterien erlebt, wo es um den Kern, die Weiterentwicklung kirchlicher Arbeit und deren Ursprung ging. „Wir Protestanten machen unsere Dienste nicht beliebig oder zufällig, sie sind in der Bibel begründet.“

Die Bibel und das Kennenlernen sowie Verstehen ihrer Texte war vor über 30 Jahren der Hauptgrund für Wefers, Theologie zu studieren. Im Studium habe er sich immer wieder überraschen lassen. Biblische Texte zu verstehen bedeute, wissenschaftliche Methoden anzuwenden (Theologie –Wissenschaft von Gott). Es gehe immer um die Botschaft, nicht um den Faktencheck oder die historische Plausibilität. Denn viele Erzählungen seien bereits von den damaligen Schreibern und Gelehrten interpretierte Texte eines Geschehens. „Die Botschaften herauszufiltern, sie für heutige Generationen verständlich zu machen, ist als Pfarrer meine Aufgabe, die ich immer gerne gemacht habe.“

Neben Verwaltungsaufgaben nehmen Superintendent und auch der Kreissynodalvorstand eine geistliche Leitungsfunktion wahr. So konnte (zum Glück) nicht jedes Problem nach der Kirchenordnung gelöst werden. Als Beispiel nennt Wefers die Entwicklung der Regionen und die Zusammenarbeit der Pfarrerinnen und Pfarrer in einer Region. Ein Konzept, für das der Kirchenkreis eine Sondergenehmigung von der Landeskirche erhielt. Rund 10 Jahre hatten die Köpfe geraucht, wie das mit den kleinen Gemeinden und kleiner werdenden Pfarrdienstumfängen gehändelt werden könne. „Ein Presbyter aus Kranenburg gab den Anstoß für die Lösung“, erinnert sich Wefers.

Wefers wünscht dem Kirchenkreis für die Zukunft ein noch größeres Zusammenrücken in den Regionen – ein Voneinander lernen und profitieren, denn: die beste Lösung für alles hat keiner alleine. Und Zuversicht, das Dinge klappen können. „Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Mt 28,20)

Die Nachfolge im Superintendentenamt, die zukünftige Superintendentin oder den zukünftigen Superintendenten wählt die Kreissynode auf Ihrer Tagung am Fr./Sa. 8./9. November 2024.

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