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Stellungnahme der christlichen Kirchen in Kevelaer zum Anschlag in Halle

Kevelaer. Angesichts des Anschlags auf die Synagoge in Halle bringen wir als christliche Kirchen in Kevelaer unser Entsetzen, unsere Bestürzung und Betroffenheit zum Ausdruck. Wir beklagen die ermordeten Opfer und die an Leib und Seele Verletzten.

Wir haben schon lange die Augen davor verschlossen, dass rechtsextremes Gedankengut und Gewalttaten, die auch vor Mord nicht zurückschrecken, bei uns in Deutschland gesellschaftsfähig geworden sind.

Nicht länger möchten wir nur unsere Betroffenheit zum Ausdruck bringen. Wir sehen, dass staatlicherseits mit großer Entschiedenheit gegen Rechtsextremismus vorgegangen werden muss. Gleichzeitig dürfen wir nicht länger schweigen und tatenlos zusehen, wenn uns rechtsextremistisches Gedankengut begegnet.

Als Christinnen und Christen stehen wir mit allen Menschen in der Verantwortung, die Grundfesten unserer Gesellschaft zu bewahren, auszuprägen und zu leben.

Der christliche Glaube, der unsere Gesellschaft mitgeprägt hat, schließt jede Form von Rechtsextremismus und Antisemitismus aus. Wer rechtsextremes Gedankengut zulässt und menschenverachtende Taten, die daraus folgen, akzeptiert, stellt sich außerhalb der christlichen Gemeinschaft.

Wir wollen nicht länger auf Gewalttaten reagieren müssen. Unser Verhalten muss durch Mitmenschlichkeit geprägt sein, damit Rechtsextremismus nicht länger in unserem Land einen Nährboden findet.

Das ist für uns alle ein Lernprozess und bedarf der Einübung.

Wir stehen an der Seite unserer jüdischen Geschwister.

Kevelaer, 11. Oktober 2019, im Namen der christlichen Gemeinde in Kevelaer

Pastor David Burau
Pfarrerin Karin Dembek
Dechant Gregor Kauling
Pfarrer Andreas Poorten

Die christlichen Kirchen in Kevelaer laden die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kevelaer zu einem Mahngottesdienst am Mittwoch, 16. Oktober, 19:30 Uhr in die Basilika ein.

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