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Mit Löffel und Tischplatte: "We will rock you"
Uedem. Bei einem Musikworkshop denken nur wenige an Menschen mit geistigen Behinderungen. Häufig übersteigen die Anforderungen an die Stimme, das Gehör und die Konzentration ihre Fähigkeiten. Dass ihnen ein Musikworkshop jedoch genauso Spaß macht, zeigte der vergangene Samstag. Der inklusive Musikworkshop lockte 15 Teilnehmende mit und ohne Behinderung in die Uedemer Arche. Dazu eingeladen hatte der Fachausschuss Seelsorge für Menschen mit Behinderung und in der Psychiatrie des Ev. Kirchenkreises Kleve.
Christiane Langenbrinck und Silke Beyermann begannen den Tag mit Begrüßungs- und Bewegungsliedern – und von einigen heiß geliebt – die große Handpuppe Lisa half dabei. Mit Lisa ging es stimmlich zunächst in die Tiefe und in die Höhe, bevor Teilnehmende sich einfache Rhythmen zum Nachmachen in der Gruppe überlegten. „Hey Hagenunu“ ist ein Stimmungslied, das verschiedene Gefühlslagen abbildete. Sowohl die Freude kam zum Zuge, als auch die hängenden Schultern. Danach teilte sich die Gruppe, Alltagsgegenstände wurden mitgenommen. Musiziert wurde auf Tischplatten, Stuhlbeinen, Töpfen, mit Besteck, auf Körben und anderen Gefäßen. Der „We will rock you“-Rhythmus erklang in verschiedenen Variationen und großer Lautstärke, wie es im Rock eben üblich ist. Bevor es Mittagessen gab, spielten sich die beiden Gruppen ihre Ergebnisse vor, auch ein Spaß- und ein Discolied passten noch vor dem Essen ins Programm.
Nach der Pause ging es zunächst um die leiseren Töne: Auf Decken liegend wurde Meeresmusik gelauscht. Anschließend stellte die Gruppe aus selbstbemalten Papptellern und Reis eigene Meerestrommeln her und probierten diese direkt zur Meeresmusik aus. Mit afrikanischer Musik, Tanz- und Handtrommeln wurde es gegen Ende des Programms wieder etwas lauter. Auch die am Morgen eingeübten Bewegungslieder wollte die Gruppe noch mal singen. Vom Vormittag war viel im Gedächtnis geblieben. „Es war schön zu sehen, mit welcher Freude die Menschen zusammen musizierten, es hatte sich sehr schnell ein Gruppengefühl entwickelt“, so Christiane Langenbrinck. Für sie und Silke Beyermann war es ein gelungener Workshop: „Alle Teilnehmenden waren durch Musik zu begeistern, haben konzentriert mitgemacht und waren bis zum Schluss mit Stimme und Trommeln dabei.“ Auch den Teilnehmenden hatte der Tag Spaß gemacht – sie fragten nach einer Wiederholung des Workshops.