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Mit Freude zur Arbeit: Bike-Leasing
Foto: Marina Elders, im Hintergrund die Umbauarbeiten am Gemeindezentrum der Versöhnungskirche.
Kleve. Die Ev. Kirchengemeinde Kleve ermöglicht ihren Mitarbeitenden „Bike-Leasing“. Gemeindesekretärin Marina Elders ist eine von zwei Mitarbeitenden, die das Angebot der Gemeinde bislang in Anspruch genommen haben. „Ich kann bei Familien-Radtouren wie ein Jungspund mit den Kindern mithalten“, sagt die erst 38-Jährige lachend. Sechs Kilometer von Wardhausen bis zur Versöhnungskirche fährt sie mehrmals in der Woche, auch den Anstieg der „Gruft“ vom Museum Kurhaus hoch in die Oberstadt nimmt sie mit dem neuen E-Bike - locker.
Elders selbst wurde zunächst als Mitarbeitervertretung (MAV) der Kirchengemeinde im März vergangenen Jahres auf das Thema angesprochen. „Wir sind in der MAV zu dritt und fanden es eine gute Idee.“ So ganz einfach war es dann nicht, denn nötig ist eine Dienstvereinbarung der Kirchengemeinde mit den Mitarbeitenden. Muster dafür waren nirgends erhältlich. Ungefähr ein halbes Jahr hat es gedauert, bis die Voraussetzungen für das „Bike-Leasing“ geklärt waren. Bei der Dienstvereinbarung unterstützt haben schließlich Mitarbeitende im kreiskirchlichen Verwaltungsamt, sodass Elders das Rad im Februar endlich kaufen konnte: „Bei neuen Anträgen wird es schneller gehen können.“
In der Dienstvereinbarung werden die genauen Konditionen des Bike-Leasings, neben allgemein gültigen Regelungen definiert. So darf das Rad nicht über 3.000 Euro kosten, der Antragsteller darf nicht in der Probezeit, Praktikant*in oder im Freiwilligendienst sein und muss sich noch mindestens 36 Monate vor Beginn des Ruhestands befinden. Denn in den 36 Monaten werden die Raten für das Rad vom Gehalt einbehalten. Am Ende besteht die Möglichkeit, das Rad für 18 Prozent des Neupreises zu kaufen. „Durch den steuerwerten Vorteil und die Benzinersparnis ist die Anschaffung des Fahrrads insgesamt einige Hundert Euro günstiger“, freut Elders sich. Die Kirchengemeinde unterstützt das Projekt ebenfalls. Sie trägt freiwillig die Kosten für die Versicherung des Rades, für die Wartung und auch den Akku des E-Bikes kann die Gemeindesekretärin während der Arbeit laden.
Marina Elders fährt nun viel häufiger Rad als früher, schont die Umwelt und den Geldbeutel. „An der ein oder anderen Stelle könnte Kleve fahrradfreundlicher sein“, sagt sie. Zum Beispiel an der Briener Straße sei wenig Platz und Autofahrer nähmen keine Rücksicht. „Sie rauschen ziemlich eng an mir vorbei“, kritisiert sie, an den Bordstein drängen lassen wolle sie sich allerdings auch nicht.
Insgesamt lässt auch die Corona-Krise mehr Menschen aufs Rad steigen, einer der wenigen positiven Effekte. Dass einige Kommunen in den vergangenen Jahren den Unterhalt vieler Radwege vernachlässigt haben, ist leider auch an diversen Stellen bemerkbar.