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Klimaneutraler Kirchenkreis 2035 und Ehrenamtliche in der Seelsorge

Bilder: Stimmkarte, Abstimmung mit eindeutigen Ergebnissen, Superintendent Wefers leitet seine letzte Synode, Verabschiedung von aus den Kirchengemeinden abgesandter Delegierter, Dank an die gastgebende Gemeinde.

Neulouisendorf. „Es war nicht nur eine Aufgabe, sondern auch ein Privileg, diese Kreissynoden zu planen und leiten zu dürfen“, sagte Superintendent Hans-Joachim Wefers während seiner Abschiedsworte. Die 229. Synode des Evangelischen Kirchenkreises Kleve ist die letzte, der der 66-Jährige als Superintendent vorsaß. „Ich sehe es als Kompliment der Synode, dass sie die beiden inhaltlichen Themen heute so schnell durchgewunken hat“, sagte Assessor Robert Arndt zu Wefers. „Es kennzeichnet deine Arbeit, dass du Menschen beteiligst, ihre Meinung hörst, mehrstufige Planungsebenen einziehst, um dann zu einer guten Entscheidung kommen zu können.“ Assessor Arndt übernimmt als Stellvertreter die Amtsgeschäfte des Superintendenten nach dessen Ruhestandseintritt am 30. September bis zur Neuwahl der oder des neuen Superintendent*in. Diese Wahl findet während der Synode am Freitag 8. und Samstag, 9. November statt. Auch die Hälfte des ständigen Leitungsgremiums im Kirchenkreis, der Kreissynodalvorstand, wird im Herbst neu bestimmt. Dr. Rose Wecker warb als Vorsitzende des Nominierungsausschusses für Kandidatinnen und Kandidaten: „Die neuen Regeln besagen, dass auch Gemeindeglieder, die nicht Mitglieder der Synode sind, wahlfähig sind.“

Wahlen der Abgeordneten zur Landessynode: Der Evangelische Kirchenkreis Kleve stellt zwei theologische Abgeordnete. Qua Amt ist Superintendent Wefers erster theologischer Abgeordneter.  In jeweils ersten Wahldurchgängen wählten die Synodalen Pfarrer Robert Arndt als zweiten theologischen Abgeordneten zur Landessynode, als theologische Stellvertretung bekam Pfarrerin Irene Gierke (Uedem und Weeze) die nötige Mehrheit. Bei den nichttheologischen Abgeordneten (alle Synodalen ohne Pfarrstelle) wurden Michael Rolle (Kerken) und Dr. Rose Wecker (Goch) gewählt. Als Stellvertretung wurde Ellen Kley (Kerken) bestimmt.

„Sie dürfen sich selbst gratulieren“, sagte Pfarrer Arndt in Richtung der Gemeinden. Denn: die Gebäude der Kirchengemeinden wurden begutachtet, für sie können die geforderten Gebäudesteckbriefe geschrieben werden. Auf dem Weg zur Klimaneutralität 2035 ist es nun Aufgabe der Kirchengemeinden, jede für sich, eine Gebäudestrategie zu entwickeln. Dafür haben sie ein Jahr Zeit. „Die Finanzen sollten nicht in erster Linie die Strategie bestimmen“, meinte Arndt. Vielmehr sollte ein Bild, von dem, was eine Gemeinde ab dem Jahr 2035 für ihre Arbeit braucht, Entscheidungen leiten. Dafür wird renoviert, neu gebaut, anderes aufgegeben werden müssen. „Die Bedürfnisse werden bei uns im Kirchenkreis andere sein, als in Essen, Köln oder Moers“, sagte Wefers, auch im Hinblick auf die Pfarrstellenzuschnitte 2040.

In seiner Predigt während des Abschlussgottesdienstes warb Wefers dafür, Kirche wie sein damaliger Sportlehrer den Fußball zu sehen: „Fußball ist ein Laufsport und ein Mannschaftssport.“ Weder Stillstand, stures Mauern und Festhalten an Altem, noch Sololäufe führten die Kirche der Zukunft zum Erfolg.

Ein weiterer Baustein für die Zukunft ist die Ausbildung ehrenamtlicher Seelsorgenden. Sie sollen nach der Ausbildung in einer Region die absehbar weniger werdenden Pfarrerinnen und Pfarrer unterstützen. „Wir legen großen Wert auf die Auswahl der Kandidat*innen“, informierte Ellen Kley. Menschen können vorgeschlagen werden oder sich selbst vorschlagen. Ein Gremium entscheide dann über die Eignung. „Menschen müssen selbst gefestigt sein, um den Dienst ausfüllen zu können“, so Kley. Das Projekt soll von den drei Kirchenkreisen Krefeld-Viersen, Moers und Kleve anteilmäßig getragen werden. Für die einzurichtende Pfarrstelle mit Assistenzstunden werden rund 140.000 Euro im Jahr eingeplant. Die Synode beschloss, den Weg weiter zu gehen. Ein Beginn der Ausbildung ist im Januar 2025 geplant „Bei weniger werdendem Pfarrdienst ist das eigentlich alternativlos“, formulierte eine Synodale.

Die Synode bestimmte weitere Menschen in kreiskirchliche und regionale Aufgaben und Gremien:

Berufungen

Die Vorschläge des Nominierungsausschusses wurden von der Synode per Abstimmung bestätigt:

a) Delegierte für den geschäftsführenden Ausschuss des gemeinsamen Schulreferates

Qua Amt: Superintendent*in

Jeanette Osthus, Gymnasiallehrerin am Stiftsgymnasium Xanten

Dr. Rose Wecker, Schulleiterin Gesamtschule Kleve


b) Mandate für die Regionalgruppe der Vereinten Ev. Mission

Pfarrerin Rahel Schaller

Ruth Pattay

Claudia Rothenburg-Alway


c) Synodalbeauftragungen

Archivpflege: Sabine Sweetsir

Christlich-Jüdischer Dialog: Pfr. Georg Freuling

Pfarrerin Rahel Schaller

Deutscher Evangelischer Kirchentag: Julius Kurschat

Genderbeauftragung: Ellen Kley

Gottesdienst: Pfarrer Jens Kölsch-Ricken

Islamfragen: Pfarrer Jens Kölsch-Ricken

Kindergottesdienst: Brigitte Messerschmidt, Pfarrerin Simone Drensler

Kindertagesstätten: Pfarrerin Rahel Schaller

Mission und Ökumene: Claudia Rothenburg-Alway

Öffentlichkeitsarbeit: Geertje Wallasch

Prädikant*innen: Pfarrer Hauke Faust, Karl-Heinz Flasch

Seelsorge, Beratung, Supervision: Pfarrer Gunnar Krüger

Derzeit unbesetzt sind die drei Synodalbeauftragungen

Fortbildung Presbyterien, Kirchlicher Unterricht und Männerarbeit

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