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Kirchenkreis verstärkt Präventionsarbeit

Goch. Die Evangelische Kirche im Rheinland hat am 1. Januar 2021 das Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt in Kraft gesetzt. Damit wurden die Kirchenkreise und Gemeinden beauftragt, für ihren Bereich ein Schutzkonzept zu erstellen. „Im Evangelischen Kirchenkreis Kleve haben die Gemeinden und der Kirchenkreis dies umgesetzt“, so Superintendent Hans-Joachim Wefers. Ein Baustein der Konzepte ist, dass ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitende ab diesem Jahr regelmäßig an Präventionsschulungen teilnehmen. Sprich Presbyterien und der Kreissynodalvorstand werden ebenso geschult, wie die Jugendleiterin oder die Betreuungsperson einer Kinderfreizeit. „Wichtig ist uns die Sensibilisierung aller Ebenen für dieses Thema“, so Wefers. Ziel der Schulungen sei, dass jeder und jede in seiner oder ihrer Position Prävention im Alltag ständig mitdenke.

„Wir nehmen jeden Hinweis auf eine Verletzung der sexuellen Integrität sehr ernst“, sagt Wefers. Es müsse klar sein, dass Kirche auch Grenzverletzungen nicht toleriere. Der Kirchenkreis ist ebenso an Vorfällen interessiert, die gegebenenfalls weit zurück in der Vergangenheit liegen. „Wir ermutigen Menschen, jedwedes Verhalten kirchlich Mitarbeitender, das psychisch oder körperlich verletzt hat, mit einer anderen Person oder in einer Beratungsstelle zu besprechen.“ Für den Kirchenkreis wurden zusätzlich zwei Vertrauenspersonen benannt, Jugendreferentin Yvonne Petri (Goch) und Pfarrer Dr. Georg Freuling (Kleve).

„Wir wissen, dass es schwer ist, als Betroffener erlebtes Leid überhaupt zu offenbaren“, meint Wefers. Kirche könne Menschen jedoch nur helfen und weiteres Leid verhindern, wenn Betroffene sich an einer selbstgewählten Stelle jemandem anvertrauen. „Mit allen unseren Maßnahmen wollen wir Missbrauch verhindern, geschehenes Leid wahrnehmen, an der Seite der Betroffenen stehen und ihnen Hilfe anbieten. In Absprache mit den Betroffenen beteiligen wir uns als evangelische Kirche selbstverständlich an einer transparenten Aufarbeitung.“

Kirche soll ein Ort sein, an dem Menschen sich wertgeschätzt und gut aufgehoben fühlen. Daran arbeiten viele Mitarbeitende täglich. „Dass kirchlich Mitarbeitende in Deutschland und weltweit diesem Anspruch in der Vergangenheit nicht nachgekommen sind und Verantwortung teilweise nicht übernommen wurde, schmerzt uns“, so Superintendent Wefers. Die Ev. Kirche im Rheinland informiert zu dem Thema ihrerseits auf den Seiten: www.ekir.de/url/fdP

Ansprechpartner der Landeskirche
Ansprechpartnerin für Betroffene, Prävention und Intervention:
Claudia Paul, Dr. Juliane Arnold
Evangelische Hauptstelle für Familien- und Lebensberatung,
Graf-Recke-Straße 209a
40237 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 36 10 -312
E-Mail claudia.paul@ekir.de
E-Mail: juliane.arnold@ekir.de

Ansprechperson für Fragen sexualisierter Gewalt
im Evangelischen Kirchenkreis Kleve

Vertrauensperson Jugendreferentin Yvonne Petri
Niersstraße 1
Tel. 02823 / 94 44-35
yvonne.petri@ekir.de

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