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„Gospellers“ besuchten den Niederrhein
Kalkar. Musik kann Brücken bauen, jüngst auch zwischen den USA und dem linken unteren Niederrhein. Die „Wisconsin Gospellers“ luden am Freitagmittag in der ev. Kirche Xanten zum Zuhören ein, begeisterten beim Konzert am Samstagabend in der ev. Kirche Kalkar gemeinsam mit Lord’n’Joy und gestalteten am Sonntagmorgen in der Schlosskirche Moyland den Gottesdienst musikalisch mit.
Für die Amerikaner ist es die 4. Deutschlandtour, die sie nun zum ersten Mal nach Nordrhein-Westfalen führte. „Die Gospellers gäbe es jedoch gar nicht, wenn nicht ein Chor aus Eberswalde/Brandenburg zu Besuch gewesen wäre“, verriet Chorleiter Dr. Martin Ulrich, Professor für Musik und Germanistik an der Lakeland University. Um einen Gegenbesuch in Brandenburg machen zu können, wurden die „Gospellers“ 2007 gegründet. Brücken baut die Musik auch zwischen Jung und Alt, das jüngste Mitglied der Gospellers ist Anfang 20, das älteste Mitglied 89 Jahre alt. Ulrich sprach sogar auf Deutsch zum Publikum, sein Vater kommt gebürtig aus Hessen.
Auch Lord’n’Joy ist vergleichsweise jung, der Chor gründete sich 2003. Das Konzert am Samstag begannen sie als „Lokalmatadoren“. Unter der Leitung von Uwe Danull wussten sie sitzende und stehende Zuhörer zu begeistern, für Soli-Stellen gab es extra Applaus. „Vor rund einem Jahr“ so Danull, „nahm alles mit einer E-Mail aus den USA seinen Lauf“. Gesucht wurde ein Gospelchor, bei dem die „Gospellers“ unter kommen konnten.
Die Gospellers gehören der United Church of Christ (UCC) an, zu der die rheinische Kirche in Kirchengemeinschaft verbunden ist. Das Publikum freute sich über die Stimmen von Gastsolistin Pfarrerin Carolyn Blair (UCC New York) und Kevin (K.C) Williams (Milwaukee). So tolle Solostimmen hört man tatsächlich nicht alle Tage live. Die Besucherinnen und Besucher quittierten ihre Einlagen wie beim Klassiker „Swing low, sweet chariot“ mit lautem Applaus. Die Chöre wurden instrumental begleitet durch Musiker am Keyboard, an Gitarren, Saxophon und Klarinette, das Publikum setzte mehrere Male rhythmisch klatschend ein.
Pfarrer Ralph van Otterlo (Moyland) dankte Uwe Danull, denn er hatte die Organisation und damit die meiste Arbeit übernommen. Gedankt wurde auch den Gastfamilien, welche die Sängerinnen und Sängern für das Wochenende Obdach gegeben hatten. Die neu gebauten Brücken zwischen Niederrhein und Wisconsin halten sicher noch eine Weile, das Wochenende bildete ein gutes Fundament.