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Für den Notfall besser gerüstet

Pfalzdorf. Das will keiner erleben, passiert aber trotzdem: Jemand kippt um, die Atmung hat ausgesetzt. Herzinfarkt, Vorhofflimmern, Schlaganfall. Es zählt jede Minute. Die Evangelische Kirchengemeinde Pfalzdorf hat nun zwei automatisierte externe Defillibratoren (AED) angeschafft. Ein AED ist ein tragbares Gerät, das den Herzrhythmus analysieren und im Notfall einen elektrischen Schock abgeben kann. Sie werden in den kommenden Tagen am Pfälzerheim und am Eingang der Kirche in Nierswalde aufgehängt.

Mitglieder des Presbyteriums und Gruppenleitende der Kirchengemeinde nahmen an der Schulung zur Verwendung der Geräte teil, die von nun an „scharf geschaltet“ sind. Sie dienen nicht nur dem Schutz der Besucherinnen und Besucher kirchlicher Veranstaltungen: Die draußen angebrachten Geräte sind für alle Notfälle. Nach einer Verwendung müssen nur die stromleitenden Klebefolien getauscht werden. Ebenfalls enthalten sind eine Atemmaske für die Mund-zu-Mund Beatmung, ein Hygienetuch, eine Schere und ein Handrasierer. Denn die beiden Klebeelektroden haften nicht bei Körperbehaarung.

Holger Joosten, selbst Notfallsanitäter und seine Frau Christel Joosten vom Team Auweh-NRW (Aus- und Weiterbildungen Erste Hilfe) erklärten die Funktionsweise des Geräts: Reanimiert werden Menschen, bei denen die Atmung ausgesetzt hat. Nachdem der Oberkörper freigelegt, ggf. Körperbehaarung entfernt worden ist, werden die beiden Klebeelektroden aufgeklebt. Ein Schaubild zeigt genau, wo sie anzubringen sind. Wenn sie richtig angebracht worden sind, sagt das Gerät dem Retter Bescheid, wann der blinkende Knopf gedrückt werden soll, der den Stromstoß auslöst. „Sie können nichts falsch machen“, so Joosten. Es gibt einen Knopf zum Einschalten des Geräts und einen für den Stromstoß, der das Herz wieder in die richtige Frequenz bringt. Eine Stimme erklärt jeden weiteren Schritt, auch das zweimalige Beatmen und die 30 Herzdruckmassagen werden mit einem Klick im richtigen Tempo begleitet. Ein AED unterstützt bei der Wiederbelebung mit Sprachanweisungen vor Eintreffen des Rettungsdienstes. Auch die Einsatzleitstelle weist Notfallmeldende auf die Existenz der Geräte hin, wenn diese vorab im AED-Register des Kreises Kleve gemeldet wurden.

Während in den Niederlanden AED´s deutlich weiter verbreitet sind, finden sich Geräte bei uns eher seltener. In Pfalzdorf gibt es einen weiteren im Vorraum der Sparkasse Waterkuhlstraße, der während der Öffnungszeiten erreichbar ist. In Nierswalde wird nun der erste überhaupt an der Kirche aufgehängt. Es gibt unterschiedliche Hersteller, die Kosten für ein Gerät bewegen sich im vierstelligen Bereich. Das Register für den Kreis Kleve: https://www.kreis-kleve.de/defibrillatoren-register

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