Aktuelles

Erntedankgottesdienst in der Scheune

Sonsbeck/Achterhoek. Da kann man der Familie Eickhoff nur danke sagen: Tagelang hatten Sie Ihren „Rammendonkshof“ auf das große Erntedankfest vorbereitet. Trotz Dauerregens kamen 220 Menschen zum Gottesdienst der drei Gemeinden Sonsbeck, Xanten-Mörmter und Büderich in die Scheune. Auf Heuballen verfolgten sie das Geschehen im Achterhoek und freuten sich über einen knackigen Beginn: Alle Besucherinnen und Besucher bekamen eine Apfel geschenkt, den sie zu Beginn verspeisen durften. Die „Kitsche“, das Apfelkerngehäuse, wurde wieder eingesammelt. Denn: An Erntedank danken wir nicht nur für das, was wir haben, sondern auch für das, was anderen gut tut. Die „Kitschen“ brachten Kinder gerne den zwei ebenfalls anwesenden Schweinen im Stall.

Gleich drei Chöre verschönerten den Gottesdienst, zum einen der Posaunenchor Sonsbeck unter der Leitung von Michael Böhme und der Kirchenchor Xanten-Sonsbeck unter der Leitung von Anneliese Schicha. Ein Projektkinderchor wurde geleitet von Willem Winschuh, darunter Vorschulkinder des Regenbogenhauses mit Katrin Blume und Kinder der Polderdorfschule Büderich.

Als Geschenk verpackt bekamen die Pfarrer Frank Bublitz, Wolfgang Willnauer-Rosseck und Pfarrerin Susanne Kock Buchstaben, die zusammen das Wort „Danken“ ergaben. Wechselweise auch „Denk an“. Zu jedem Buchstaben wurde etwas gesagt. Hausherr Fred Eickhoff beispielsweise erklärte das „A“ für Acker und Arbeit. Leider kann er die Landwirtschaft nur noch im Nebenerwerb betreiben. „Im Vollerwerb würde er die Familie nicht mehr ernähren“, sagte er und präsentierte ein grünes Kreuz. „Das stellen Landwirte auf, wenn sie aufgegeben haben.“ Traurig erzählt Eickhoff, seit Beginn seiner Ausbildung hat sich die Zahl der Landwirte in Deutschland um zwei Drittel, auf nun 300.000, reduziert. „Von zwei Seiten kommt Druck“ sagt einer, der für den Erhalt und die Nachhaltigkeit regionaler Lebensmittelproduktion steht. „Supermarktketten drücken die Abnahmepreise und die Politik macht so hohe Umweltauflagen für Betriebe, dass diese (zusätzlich) nicht mehr bezahlbar sind.“  Das „Bauernsterben“ finde in Generationen statt, so Eickhoff. Vom Vollerwerb über Nebenerwerb zu keinem Erwerb. Seine Kinder werden den Hof nicht übernehmen können.

Foto: Fred Eickhoff zeigt, wie man Saft presst.

So ist die Apfelpresse, welche die Kinder nach dem Gottesdienst ausprobieren durften, schon etwas Besonderes. Sie verweist auf ein Kapitel, wo Menschen noch selbst Hand an Lebensmittel zu legen wussten. Weitere Angebote und vor allem die Heuballen ließen die Kinder gerne in der Scheune verbleiben. Lauch- und Kürbissuppe sowie heißer Kaffee und Kuchen standen ebenfalls bereit und schmeckte allen gegen Spende. Weihnachten im Schuhkarton -Geschenke für Kinder, die sonst keine bekämen. Auch dafür konnten Besucher sich interessieren, Kartons einpacken und Geld für den Transport in östliche Länder spenden.  Insgesamt ein tolles Erntedankfest, das die drei Gemeinden verbunden hat!

Zurück