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Eine Gemeinde feiert 450. Geburtstag
Präses predigt am Ostermontag.
Xanten. 1572 wurde die Existenz der Protestanten in Xanten erstmals erwähnt. „Wie in einigen Gemeinden des Kirchenkreises speiste sich die erste Gemeinde auch aus niederländischen Glaubensflüchtlingen, die auf der Flucht vor den Spaniern waren“, so Hans-Joachim Wefers, Pfarrer in Xanten-Mörmter.
Der Geschichte der Gemeinde, ihrer Ursprünge gedenkt die Kirchengemeinde Xanten Mörmter in diesem Jahr besonders. Den Auftakt einiger Veranstaltungen macht der Gottesdienst am Ostermontag um 11 Uhr. Die Gemeinde freut sich auf den Gastprediger, Dr. Thorsten Latzel – Präses der Ev. Kirche im Rheinland.
„Von den Ursprüngen her denken“, das machen ausgesuchte Menschen der Gemeinde, indem sie aus dem Totenkeller den Weg in den Gottesdienst am Ostermontag beschreiten. Unter einer Luke im Gang der Kirche am Markt verbergen sich diverse Kellerräume. Dort wurden in den Anfangsjahren die Toten der Gemeinde beerdigt, in Ermangelung eigener Bestattungsmöglichkeiten. Vom Anfang der Gemeinde ist beispielsweise auch der Erlass des Königs Friedrich Wilhelm I. erhalten. Der protestantische König hatte dafür gesorgt, dass an prominenter Stelle im katholischen Xanten das evangelische Kirchengebäude errichtet wurde. Möglich wurde dies wiederum nur deswegen, weil der Herzog von Kleve kinderlos gestorben war und der König zuständig wurde. Darum liegt die Kirche auch heute noch an der Kurfürstenstraße – Nummer 1. Nur etwas mehr als 50 Jahre nach Luthers Reformation war die Kirche in Xanten ein aufsehenerregender Vorgang, zumal auch der König sein Kommen zur ersten Predigt im Gebäude angekündigt hatte. Xanten gehört somit zu den ältesten evangelischen Gemeinden am Niederrhein.
Ganz abseits von heutigen kirchlichen und staatlichen Strukturen wurde durch das Kirchengebäude den Protestanten eine Daseins-Berechtigung gegeben. Sie hatten sich vorher in Privathäusern und teils geheim getroffen. „Es waren anfangs sicher nicht mehr als 30-50 Protestanten in Xanten“, so Wefers. „Durch die Gemeinde zieht sich, dass sie in Bewegung war und ist“, findet Presbyterin Brigitte Messerschmidt. Ob es anfangs niederländische Glaubensflüchtlinge waren, oder im 20. Jahrhundert Vertriebene aus Ostpreußen, oder Menschen, die bis heute aus dem Ruhrgebiet an den Niederrhein ziehen: „Das macht etwas mit einer Gemeinde, wenn sie in Teilen aus Menschen besteht, die nicht in 5. Generation aus Xanten kommen“ so Messerschmidt. Es gibt ein Grundgefühl von Offenheit Fremden gegenüber.
Von Erntedank bis zum Reformationsfest sollen weitere Veranstaltungen den Geburtstag begehen. Sie sind noch in Planung, gesichert ist ein Vortrag von Jürgen Rosen zur Geschichte der Gemeinde, eine zweite Veranstaltung beschäftigt sich mit Musik aus der Gründungszeit und eine dritte Veranstaltung widmet sich dem öffentlichen Lesen von Bibeltexten.
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Die beiden ehemals eigenständigen Gemeinden Xanten und Mörmter fusionierten 1993 zur Evangelischen Kirchengemeinde Xanten-Mörmter