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BläserInnen aus Sonsbeck und Pfalzdorf feierten mit: 70 Jahre Posaunenwerk

Foto: Die 450 Bläserinnen nahmen den Altarraum und ein Drittel der Kirchenbänke ein. Im Gottesdienst mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer war die Kirche dann restlos besetzt. Foto: (c) Schmelting

Hier die Predigt von Vizepräses Christoph Pistorius

Trier (26. Mai 2019). Der Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Christoph Pistorius, hat die Arbeit der Posaunenchöre als wichtige Konstante in der Kirchenmusik gewürdigt. Mit ihrer Musik ließen die Bläserinnen und Bläser die Menschen erfahren, „was es heißt, aus tiefem Herzen zu jubeln und Gott jauchzend unsere Dankbarkeit zu zeigen", sagte er am Sonntag, 26. Mai, im Festgottesdienst zum 70-jährigen Bestehen des Posaunenwerks Rheinland in der Konstantinbasilika zu Trier. Seit Freitag hatten die Posaunentagsteilnehmer*innen in der Stadt Musik gemacht und genossen.

Herrscher missbrauchten Bläser und Fanfaren

Anlässlich der Europawahl erinnerte Pistorius in seiner Predigt daran, „dass Fanfaren und Bläserklänge zu allen Zeiten instrumentalisiert wurden, um Herrschaftsansprüche zu manifestieren und freies Denken einzuschüchtern." Auch die Bläserarbeit in der Kirche habe sich in der Vergangenheit leider dazu vereinnahmen lassen. Aufgabe der Posaunenchöre sei aber, die Christinnen und Christen das Jauchzen zu lehren, so wie es beispielsweise in Psalm 100 stehe: „Jauchzet dem Herrn, alle Welt!"

Jauchzen ist erlaubt – gegen die Not in der Welt

Angesichts der Lage der Welt, wo flüchtende Menschen im Mittelmeer ertrinken, angesichts von Not, Hunger, Krieg und Tod stelle sich jedoch die Frage, ob es überhaupt angemessen sei, zu jubeln und zu jauchzen und sein Leben mit Freuden zu füllen, gab der Theologe zu bedenken. Seine Antwort: „Ja, es ist!" Das Kreuz Christi und die Osterbotschaft der Auferstehung verbänden die Menschen gerade auch in der Not und im Leid miteinander. Das Kreuz „lässt uns solidarisch sein mit allen Menschen, die unter Hass und Missgunst, Ungerechtigkeit und Unrecht leiden", betonte Vizepräses Pistorius. Daher sei es christlicher Auftrag, immer wieder auf Ostern und wiedererwachendes Leben aufmerksam zu machen und die Welt das Jubeln und Jauchzen zu lehren.

Stichwort: Posaunenwerk Rheinland

Das Posaunenwerk Rheinland entstand 1949 durch den Zusammenschluss der Posaunenchöre auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland. Seit 1986 ist es rechtlich selbständig und als Verein organisiert. Aktuell gehören ihm knapp 200 Posaunenchöre mit rund 2000 Mitgliedern an. Die meisten Chöre sind in evangelischen Kirchengemeinden aktiv und wesentliche Bestandteile der Gemeindearbeit vor Ort. Zu seinem 70-jährigen Bestehen veranstaltet das Posaunenwerk vom 24. bis 26. Mai den Landesposaunentag in Trier mit rund 400 Teilnehmenden. Er steht unter dem Motto „HimmelHochJauchzen". Das Posaunenwerk Rheinland gehört zum Evangelischen Posaunendienst in Deutschland (EPiD) mit mehr als 100.000 Posaunenbläserinnen und -bläsern. 2016 wurden Posaunenchöre in die Unesco-Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen.

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