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Ausstellung: PVC4qPEpqu
auf dem Foto vlnr: Gariele Gondek, Ilka Sulten, Pfarrerin Rahel Schaller und Pfarrer Albrecht Mewes
Goch. Ab kommenden Sonntag stellt Künstlerin Ilka Sulten in der ev. Kirche Goch aus. Darunter sind Zeichnungen im Eingangsbereich, Kränze an den Seitenwänden und ein Beet neben dem Altar. Sie spielt mit Schönheit und Hässlichkeit, mit Natur und (Un-)Natur, Realität und Schein. Denn die farbenfrohen Kränze an den Seitenwänden sind aus Plastik gefertigt, nicht „echt“ und trotzdem kunstvoll. Bei näherem Hinsehen stecken jedoch viele „hässliche“ Dinge dazwischen, welche die Künstlerin kritisiert. Ein kleiner Panzer zum Beispiel, Kriegsspielzeug aus Plastik, das Läden an Kinder verkaufen. In einem anderen Kranz stecken Tüten mit Pommes, Würstchen in Plastik eingeschweißt, Symbole einer Wegwerfgesellschaft. „Wir akzeptieren die Natur im Alltag nicht mehr“, sagt die Künstlerin, die sich auf die Ausstellungseröffnung am 20. Oktober freut. Pfarrer Albrecht Mewes wird im Gottesdienst zuvor in seiner Predigt auf das Thema Schöpfungsbewahrung eingehen, anhand 1. Mose 2, 15: „Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn baute und bewahrte.“
Geplant hat die Ausstellung der fünfköpfige Arbeitskreis „Kunst in der Kirche“. Er fragte Ilka Sulten und diese war sofort begeistert: „Die Kirche hat eine warme Ausstrahlung, ist modern und hell“. Wie die Erde derzeit an manchen Stellen aussieht, zeigt das Beet neben dem Altar: Auf den ersten Blick nett, mit vier verschiedenen Lampenfarben illuminierte Blumen (ebenfalls täuschend echt selbstgefertigt aus Plastik). Wiederum bei näherem Hinsehen liegen dort kaputte Teller, Vasen und Scherben. „Schöne, kaputte Welt“, könnte man sagen.
Die sieben schwarz-weiß Zeichnungen im Eingangsbereich heißen „die Lichtbringer“. Sie zeigen allesamt Kinder mit unterschiedlichen Vogelhäusern auf dem Kopf. Sie verweisen einerseits auf die tollen Kinder dieser Welt. Andererseits sind die Vogelhäuser eine schwere Last, die sie in unserer Welt tragen. „Die Kinder leben heutzutage in einer Struktur, die zu viel von ihnen abverlangt“, meint Ilka Sulten. Und: „Wie sollen Kinder diese komplexe Welt verstehen, wenn ihr Bild der Realität durch Schule und digitale Medien geprägt ist, ohne eigenes Erleben“, fragt die Künstlerin.
Viele Gedankenansätze, über die es sich lohnt nachzudenken, am besten in der Ausstellung selbst. Der ominöse Titel der Ausstellung, „PVC4qPEpqu“ nimmt Bezug darauf, dass alles heutzutage etikettiert, codiert und verschlüsselt werden muss. „Das nehme ich damit ein wenig auf die Schippe“, - sagt Ilka Sulten. Die Diplom-Künsterlerin und Diplom-Kräuterkundlerin lebt und arbeitet in Goch und Kleve.
Gottesdienst am Sonntag, 20. Oktober 11 Uhr
Ausstellungseröffnung um 12 Uhr, ev. Kirche Goch, Markt 6, 47574 Goch.
Dauer der Ausstellung: 20. Oktober bis 24. November 2019.