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Anderer Advent

Erster Advent. In unseren Häusern und Kirchen zünden wir die erste Kerze an. Wir drücken damit aus: Die November-Corona-Tage werden nicht die letzten Tage sein. Wir schauen durch sie hindurch auf Licht. Wir erwarten den, der da kommen soll – Jesus, den Gesandten der Liebe Gottes, von Maria geboren.

Erster Advent. Höchstwahrscheinlich versammeln sich bis zu 600 Delegierte der AfD zum Bundesparteitag in Kalkar. Größer könnte der Gegensatz nicht sein als zwischen dem, was Menschen im Umfeld dieser Partei denken und dem, was Gott der Welt mit Jesus schenken will.

Während Gott in Seinem Sohn zur Welt kommt als Licht für die Völkergemeinschaft, wollen manche Leute die Völker voneinander getrennt wissen. Wer zum deutschen Volk gehört, entscheidet sich für sie nach der Abstammung. Jesus mit seinem Vielvölker-Stammbaum und seinen anrüchigen Ahnfrauen (nachzulesen im Matthäusevangelium Kapitel 1) würde zu denen gehören, die man entsorgen kann.

Ich erschrecke über die ausgrenzende und gewaltverherrlichende Sprache, die in den letzten Jahren rasant zugenommen hat! Wenn Grenzen des Sagbaren verschoben werden, folgen schnell Grenzverletzungen durch Taten. Als beispielsweise Parlamentarier*innen in der vergangenen Woche in Berlin äußerst unangenehm bedrängt wurden, sind erneut Grenzen des Anstands überschritten worden.

Ganz anders dagegen die Macht dessen, den Christen*innen im Advent herbei warten. Der kommt sanftmütig daher. Auf einem Esel, dem Reittier der Armen. Er regiert nicht mit Angstmache, Hetze und Gewalt. Er berührt und verwandelt die Herzen der Menschen. Er macht sie weltweit zu Geschwistern und dadurch diese Welt zu einem Ort guten Lebens für Alle.

Ihr Menschen im Advent, alle Menschen guten Willens: lasst uns wachsam sein gegen Parolen, in denen Menschen auseinander dividiert und einige herabgewürdigt werden. In denen zu Gewalt aufgerufen wird. Lasst uns klar widersprechen. In unseren Kirchen und christlichen Gemeinschaften werden wir jedenfalls den Heiland der Völkerwelt erwarten, der auch den Namen „Friedefürst“ trägt. Und wir werden beten: Komme bald!

Elisabeth Schell,
Pfarrerin in der evangelischen
Kirchengemeinde Kleve
Telefon 02821-453031
Elisabeth.Schell@ekir.de

Elisabeth Schell,
Pfarrerin in der Evangelischen
Kirchengemeinde Kleve
Telefon 02821-453031
Elisabeth.Schell@ekir.de

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