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Am Ziel angekommen: Pfarrer Meister
Kleve. Benjamin Josef Theodor Meister wurde am Sonntag in die dritte Pfarrstelle der Ev. Kirchengemeinde Kleve eingeführt. Damit ist er nicht mehr „Pfarrer im Probedienst“ und am Ziel einer langen Ausbildung angelangt. Während der vergangenen Monate wurde sich das Presbyterium schnell einig: Den 39-Jährigen wollen sie als Nachfolger für Pfarrerin Elisabeth Schell behalten.
Mit dem Glauben an Gott ist es so eine Sache. Wie kann der Glaube an Gott erklärt werden, wenn er nicht sichtbar ist? Das fragen nicht nur Kinder, auch Erwachsene stellen ähnliche Fragen. Vielleicht ist Gott ja spürbar? Auf „Spurensuche“ begab sich Superintendent Hans-Joachim Wefers während seiner Ansprache vor der Einführung. „Vielleicht war es der inspirierende Religionslehrer in Kamp-Lintfort, der Gottes Liebe hat wirken lassen?“ Oder der Oberst im 4. PanzerflakRaketen-Batallion in Borken, der neben dem Ruf als Soldat den „Pfarrer“ als eine der wenigen Berufungen ausmachte. Er trug zumindest dazu bei, dass Meister letztendlich dem Ruf Gottes folgte und Theologie studierte.
Auf dem Weg zum Pfarrer gab es Unterstützung. Zum Beispiel in Form der Mitstudierenden im Adolph-Clarenbachhaus Bonn, einige waren auch am Sonntag in Kleve. Denn Theologiestudent*innen müssen sich neben theologischen Fragestellungen auch mit den alten Sprachen, Griechisch, Alt-Griechisch, Latein vertraut machen, bisweilen herumschlagen. Aramäisch, das heute als Sprache in christlicher Liturgie noch in einigen Kirchen verwendet wird, belegte Meister zusätzlich.
„Nun sind Sie an der Reihe, Menschen für den Glauben zu begeistern“, sagte Wefers. Alleine ist Meister damit nicht, sowohl dem Presbyterium als auch der Gemeinde nahm der Superintendent die Zusage ab, Meister in seinem Dienst zu unterstützen. Auch seine Partnerin Ronda Lommel, Vikarin in Goch, wird bei der Vorbereitung von Predigten gerne um Ratschlag gebeten.
Josua berichtet von den Israeliten über deren ungewisse Überquerung des Jordan. Meister zog während seiner Predigt in der Versöhnungskirche Parallelen zu den Menschen heute: „Auch ich stehe nun an einem Neuanfang, wie alle Menschen mal“, so Meister. Die Bibel zeige mit dem Wunder der Flußteilung, dass nicht nur die Israeliten trockenen Fußes am anderen Ufer ankommen konnten, sondern auch wir mit unseren Vorhaben auf Unterstützung hoffen dürfen. „Wir stehen gemeinsam im Fluß“, eine der letzten Worte der Meister-Predigt am Sonntag.
Herzliche Willkommensgrüße und Glückwünsche gab es in den anschließenden Grußworten: „Ich sage nichts zur Predigt, denn das bedeutet im Allgemeinen, dass sie gut war“, begann Propst Johannes Mecking. „Mögen sie auf Menschen in Kleve treffen, die sie bei der Arbeit unterstützen“, wünschte der stv. Klever Bürgermeister Heinz-Joachim Schmidt. Zu den Gratulanten zählten ebenfalls Vertreter*innen des Pfarrgemeinderats zur Heiligen Familie Materborn und Pfarrer Dr. Philip Peters, Benjamin Gies Pfarrer der Stadtmission, Frau Messink von der Bahai-Gemeinde, Jutta Fink für die Ev. Stiftung Kleve und Pfarrer Frank Meißburger aus Oberhausen, neben Dr. Georg Freuling einer der beiden Mentoren.
Etwas sprachlos, bewegt und dankbar für die vielen guten Worte lud der neue Pfarrstelleninhaber Meister die Gemeinde im Anschluss zum Empfang. Zu fortgeschrittener Stunde schmeckte vielen die Currywurst doppelt gut.