Aktuelles
Abschluss der Sommerkirche
Herongen. Die „Sommerkirche“ der Region Süd sorgte für Abwechslung: Die Kirchengemeinden der Region (Geldern, Issum, Kerken, Kevelaer, Straelen-Wachtendonk) verstärkten in den Sommerferien ihre Zusammenarbeit. Während der „Sommerkirche“ feiert eine Pfarrerin/ein Pfarrer möglichst zwei Gottesdienste an einem Sonntag. Dazu hatten die Presbyterien der Kirchengemeinden ihre Gottesdienstzeiten aufeinander abgestimmt. Die Sommerkirche bot so Gelegenheiten, mal den oder die Nachbar-Pfarrer*in zu erleben.
Das Ende der Sommerkirche nahmen die Gemeinden Kerken, Issum und Straelen-Wachtendonk erneut zum Anlass, einen Gottesdienst gemeinsam zu feiern. Bei gutem Wetter fanden sich am Sonntag an der Johanneskirche in Herongen ca. 90 Gottesdienstbesucherinnen und Besucher ein. 20 davon brachten ihre Trompeten, Posaunen und Hörner mit. Sie begleiteten die Gemeindelieder unter der Leitung von Herbert Hatzky. Auch Pfarrer Christian Werner griff mehrmals zur Gitarre und bereicherte den Gottesdienst.
Der Gottesdienst stand unter dem Motto „Heilung“, einem alten Wort für das „Gesund-werden“ von Körper und Geist oder Seele. In Kurzpredigten beleuchteten die Pfarrerinnen und der Pfarrer verschiedene Aspekte einer biblischen Heilungsgeschichte (Lk. 13, 10-17). Jesus heilt darin eine seit 18 Jahren verkrümmte Frau in einer Synagoge am Sabbat.
„Die Seele eines Menschen sieht man ehesten, wenn man ihn oder sie in seiner Krankheit und Verletzlichkeit ansieht“, begann Pfarrerin Latour. „Welch eine Bloßstellung der Frau vor allen Menschen“, bemerkte Pfarrerin Yvonne Brück zunächst. Sie ermutigte, auch zu fragen, was die Heilung mit uns selber mache. Den Synagogenvorsteher im Blick hatte Pfarrerin Ulrike Stürmlinger: „Er möchte alles richtigmachen, alles im Griff haben, in dem er auf die Einhaltung der Sabbatruhe pocht“. Jesus antwortete hingegen der Menge, sie seien Heuchler. „Steckt nicht auch ein wenig von dem Vorsteher in uns?“, fragte Stürmlinger. Die Heilung nannte Pfarrer Werner einen großartigen Akt der Freiheit, an dem wir uns erfreuen können. Und mahnte gleichzeitig die Kirche heute: Sie solle sich immer wieder von außen erneuern lassen, anstatt in Traditionen zu verharren. Da passte auch das Schlusslied der Bläser: „Geh aus mein Herz und suche Freud`“.