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Abschied von einer beliebten Pfarrerin
Xanten. Am Sonntag verabschiedete die Ev. Kirchengemeinde Xanten-Mörmter Pfarrerin Dahlhaus. Nach 21 Jahren Dienst in der Gemeinde wurde die Seelsorgerin in den Ruhestand versetzt. Mit dem üblichen Handschlag entpflichtete Superintendent Pfarrer Hans-Joachim Wefers die Pfarrerin von den pfarramtlichen Pflichten in der Kirchengemeinde.
Aufmerksam hörten die Gottesdienstbesucherinnen und –besucher der vorerst letzten Predigt ihrer Pfarrerin zu. Diese hielt Ulrike Dahlhaus – bereits entpflichtet – als Geschenk. Denn die Entpflichtung ist die Entbindung vom „Muss“ und nicht vom „Kann“. So dürfen Pfarrerinnen und Pfarrer auch im Ruhestand predigen, taufen und bestatten, so sie denn möchten.
„Ich habe dich im positiven Wortsinn als `querdenkend´ erlebt“, berichtete Wefers. Auch andere Grußworte im Gemeindesaal würdigten ihre Predigten und ihre Beiträge bei Sitzungen des Presbyteriums als gewinnbringend. „Du konntest Dinge auf den Punkt bringen und auch nicht mehrheitsfähige Gedanken forderten uns heraus, Standpunkte noch besser zu begründen“, so Wefers weiter.
Am Sonntag wurde eine Pfarrerin verabschiedet, die nach 20 Jahren viele Spuren in der Gemeinde hinterlässt. Dazu gehören auch die „Kunst-Kultur-Kirche“, der Bibelkreis, ein Glaubenskurs, der Gemeindebrief. „Du warst diejenige, die in unserer Kirchengemeinde den Kindergottesdienst wieder eingeführt hat“, erinnerte Pfarrer Wefers, der nach eigenen Worten eine einfach „dufte Kollegin“ verabschiedete. Er wie viele Gemeindeglieder haben Pfarrerin Dahlhaus als Seelsorgerin wahrgenommen, die ein offenes Ohr für die Menschen hat. Eine wichtige Arbeit, die abseits der Öffentlichkeit vertraulich stattgefunden hat. „Wehmut“ erfüllte auch den Presbyteriums-Vorsitzenden, Dr. Ralph Neugebauer, angesichts des nun tatsächlich vollzogenen Abschieds. Gleichzeitig lud er sie ein, bei einer der Veranstaltungen zum 450-jährigen Geburtstag der Kirchengemeinde in diesem Jahr vorbeizuschauen. Pfarrerin Dahlhaus wohnt seit Anfang des Jahres bereits im bergischen Lindlar.
Der Gemeindesaal platzte nach dem Gottesdienst aus allen Nähten, so viele Menschen wollten sich persönlich verabschieden. Darunter auch die Geschwister der St. Viktor Gemeinde mit Propst Notz sowie Bürgermeister Thomas Görtz. Die Gemeinde ist nun bestrebt, die Pfarrstelle wieder zu besetzen, sie ist ausgeschrieben.