Wichtige Begleitung, wenn sonst alles im Leben eine Baustelle ist
(ekir) Düsseldorf. Mit dem Sonntag nach Ostern geht's los: Bis zum Pfingstfest stehen in den 687 Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland zwischen Emmerich und Saarbrücken Konfirmationen im Festkalender. Etwa 16.300 Jugendliche werden in diesem Jahr konfirmiert oder im Konfirmationsgottesdienst getauft.
Mit der Konfirmation bekräftigen die jungen Leute, was Eltern und Paten bei der Taufe stellvertretend versprochen haben: ein Leben im christlichen Glauben führen zu wollen. Daher der Name: Konfirmation kommt vom lateinischen „confirmare" – „bekräftigen". Das ist ein besonderes Ereignis für die Jugendlichen, die dann in der Regel 14 Jahre alt sind. „Es ist natürlich ein schwieriges Alter. Da ist alles Baustelle. Körper, Seele, Leben, alles", sagt der Solinger Pfarrer Joachim Römelt. Deshalb hält er den Zeitraum für richtig: „Weil ich es wichtig finde, dass wir als Kirche gerade in dieser Umbruchzeit wirklich für die Jugendlichen da sind. Und weil sie in dieser Zeit ganz neu anfangen, über sich, über das Leben nachzudenken." Aus der Konfirmandenzeit könnten die Jugendlichen mitnehmen, „dass sie Gottes geliebte Kinder sind, dass ihr Leben einen wirklich guten Grund hat, dass sie in Gott jemanden haben, der immer ansprechbar ist", so Pfarrer Römelt.
Stichwort: Konfirmation
Die Konfirmation wird häufig mit der katholischen Firmung verglichen. Diese wurde von den Reformatoren als Sakrament allerdings abgelehnt. Die Taufe bedürfe keiner Ergänzung, sagte etwa Martin Luther. Andere Reformatoren wie Martin Bucer hielten an einer Bekräftigung der Taufe fest. So entstand in den Anfangsjahren der Reformation aus unterschiedlichen Motiven mit der Konfirmation eine eigene protestantische Feier, bei der Jugendliche außerdem zum ersten Mal zum Abendmahl gingen. Sie war zugleich das Ende eines kirchlichen Unterrichts – mit Martin Luthers Kleinem Katechismus oder dem Heidelberger Katechismus als Lernstoff. Noch immer geht der Konfirmation eine Zeit der Vorbereitung voraus. Die evangelische Kirche spricht dabei jedoch eher von Konfirmandenarbeit als von Unterricht. Evangelische Jugendliche nehmen in der Regel im 7. und 8. Schuljahr daran teil. Nach der Konfirmation können sie das Patenamt übernehmen und die Gemeindeleitung – das Presbyterium – wählen.
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