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Weseler Landrat Ingo Brohl überreichte Heimatpreis 2025

Der Posaunenchor Sonsbeck gehörte zu den drei Preisträgern

v.l.n.r. Ulrike Haibach-Daniel (1. Vorsitzende, Rhein-kultur-welt e. V.), Michael Böhme (Chorleiter, Posaunenchor Sonsbeck), Landrat Ingo Brohl und Mechthild Zeine (2. Vorsitzende, Heimatverein Dingden e. V.).

Wesel. Landrat Ingo Brohl zeichnete im Weseler Kreishaus drei Initiativen mit dem Heimatpreis des Kreises Wesel aus. Über die Auszeichnung freuen dürfen sich der Heimatverein Dingden e.V., r(h)ein-kultur-welt e.V. Wesel sowie der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Sonsbeck.

„Mit dem Heimatpreis möchten wir diejenigen würdigen, die sich mit Leidenschaft für unsere Region einsetzen“, betonte Landrat Brohl bei der Preisverleihung. „Das Engagement unserer Preisträgerinnen und Preisträger trägt dazu bei, Traditionen lebendig zu halten, kulturelle Schätze sichtbar zu machen und gleichzeitig Menschen zusammenzubringen – unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebenshintergrund.“

„Der Heimatpreis ist schon ein überwältigendes Ereignis für uns gewesen“, sagte Chorleiter Michael Böhme nachher. „Als die Nachricht kam, waren wir im Chor erstmal „geflasht“ und haben uns sehr gefreut.“ Einen Teil des Preisgelds wird der Chor schon bald für einen Probentag auf Burg Boetzelaar verwenden. „Gib uns Frieden jeden Tag“, hieß eines der Lieder, die der Chor während der Preisverleihung spielte. Für alle, die mitsingen wollten, hatte der Posaunenchor Karten mit den Liedstrophen dabei.

Preisträger teilen sich 10.000 Euro

Für den Heimatpreis 2025 hatten sich insgesamt 21 Vereine und Initiativen beworben. Der Kreistag des Kreises Wesel entschied am 10. Juli 2025 über die Vergabe. Als Vertreter des Kreises im Landeswettbewerb „Heimatpreis“ wurde der Heimatverein Dingden nominiert. Von dem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro erhält jeder Preisträger ein Drittel, 3.333 Euro. Damit möchte der Kreistag die Vielfalt und Breite des ehrenamtlichen Einsatzes für das Heimatgefühl im Kreis Wesel sichtbar machen und unterstützen.

Seit 2019 wird der Heimatpreis im Kreis Wesel verliehen. Ziel der Auszeichnung ist es, die besondere kulturelle, soziale und geschichtliche Vielfalt Nordrhein-Westfalens hervorzuheben und Menschen für ihre lokale Heimat zu begeistern.

Informationen zu den Preistragenden:

Posaunenchor Sonsbeck
Der 2012 neu gegründete Posaunenchor Sonsbeck zählt heute 16 Mitglieder im Alter von 13 bis 87 Jahren. Der Chor ist musikalisch im kirchlichen wie im kommunalen Leben fest verankert – mit regelmäßigen Auftritten in Gottesdiensten, Pflegeeinrichtungen, bei Martinsumzügen, dem Kurrendeblasen im Advent und dem Sonsbecker ENNI-Brunnenlauf.

Musikalisch reicht das Repertoire von klassischen Chorälen bis zu modernen Arrangements. Chorleiter Michael Böhme übernimmt die Ausbildung ehrenamtlich. Mit dem Motto „Lieber Blech spielen als Blech reden“ steht der Chor für gelebte Vielfalt, generationenübergreifenden Zusammenhalt und demokratische Werte – sichtbar etwa durch das Projekt „hör- und sichtbar – Posaunenchorarbeit für Demokratie-Vielfalt-Toleranz“. Besonders hervorzuheben ist das soziale Miteinander im Chor, das sich auch in Zeiten der Pandemie durch kreative Formate wie Freiluftproben zeigte. Durch eine LEADER-Förderung konnten digitale Notenbestände und Tablets angeschafft werden, um älteren Mitgliedern mit Sehbeeinträchtigungen weiterhin Teilhabe zu ermöglichen. Der Sonsbecker Chor ist ein junger Vertreter des UNESCO-geschützten Kulturerbes der Posaunenchöre, der Tradition mit Offenheit, sozialem Engagement und kultureller Innovation verbindet.

Der Posaunenchor ist auch auf instagram zu finden: https://www.instagram.com/posaunenchorsonsbeck

Heimatverein Dingden e.V.
Der 1976 gegründete Heimatverein Dingden e.V. prägt das kulturelle Leben des Ortes maßgeblich. Mit dem Heimathaus und dem Humberghaus betreibt der Verein zwei zentrale Orte der Heimatpflege und Erinnerungskultur. Im Heimathaus wird ländliche Alltagsgeschichte anschaulich vermittelt – ergänzt durch Wechselausstellungen, genealogische Projekte und plattdeutsche Veranstaltungen. Das Humberghaus dokumentiert die Geschichte der jüdischen Familie Humberg und ist heute ein wichtiger Lern- und Erinnerungsort für Schulklassen. Darüber hinaus engagiert sich der Verein in der Pflege historischer Stätten wie der Nordbrocker Mühle, dem Ehrenmal oder durch historische Dorfführungen. Zwei Ausstellungen 2025 – zur Befreiung Dingdens 1945 und zur Familie Humberg – fanden große Resonanz. Mit rund 600 Mitgliedern wird die gesamte Arbeit ehrenamtlich getragen. Besonders bemerkenswert: Das Humberghaus ist die einzige NS-Gedenkstätte in NRW, die ohne hauptamtliches Personal betrieben wird.

r(h)ein-kultur-welt e.V.
Der Kulturförderverein r(h)ein-kultur-welt e. V. (rkw) bereichert seit 2004 die Kulturlandschaft im Kreis Wesel mit über 200 ehrenamtlich organisierten Veranstaltungen in den Bereichen Musik, Literatur, Kunst und Theater. Ziel ist es, Kultur auch außerhalb urbaner Räume direkt zu den Menschen zu bringen.  Besonders im rechtsrheinischen Kreisgebiet erleben jährlich rund 600 Besucherinnen und Besucher Konzerte, Lesungen und Ausstellungen an besonderen Orten wie Kirchen, Gemeindehäusern oder Gasthöfen. Kooperationen mit regionalen Institutionen – etwa mit den Duisburger Philharmonikern oder dem Otto-Pankok-Museum – stärken die Sichtbarkeit des kulturellen Angebots. Wiederkehrende Formate wie der „Literarische Weihnachtsabend“, die „Werkstatt Burghofbühne“ oder „rkw unterwegs“ haben sich fest etabliert. Durch bewusst niedrig gehaltene Eintrittspreise und Fahrgemeinschaften wird kulturelle Teilhabe für alle ermöglicht – unabhängig von Alter oder Einkommen. Das gesellige Miteinander rund um die Veranstaltungen fördert zusätzlich Austausch und Gemeinschaft in der Region.

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