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Viele Erfahrungen reicher

Tarutung/Goch. Ganz schön weit weg: In den Partnerkirchenkreis des Ev. Kirchenkreises Kleve auf Nordsumatra (Indonesien) flog eine zehnköpfige Jugendgruppe. Über ihren Aufenthalt (7.-23. August) berichten hier einige der Reisenden.

Alex Westphäling (18) erlebte einen kleinen Kulturschock: „Da war echt vieles anders, vom Klima und dem scharfen Essen mal abgesehen. Die Sicherheit im Straßenverkehr dort hat nicht derselbe Standard wie bei uns.“ Aufgefallen ist allen Reisenden die Freundlichkeit der Menschen. Die Gastgeber waren sehr um das Wohlbefinden der Jugend aus dem Kirchenkreis Kleve bemüht. Christine Panzram (19) gefiel die grüne Landschaft sehr und dass sie in Gastfamilien untergebracht waren. Darauf hatte die Gruppe bestanden, im Vorfeld war die Unterbringung in Hotels geplant gewesen. Sabine Heimes (23) freute sich auf die Treffen mit Indonesiern aus früheren Begegnungen, sie war schon einmal bei einer Jugendbegegnung im Silindungtal. Vor allem die Familien der Jugendlichen, die 2018 den Kirchenkreis Kleve besucht hatten, standen nun als Gastfamilien bereit. „In den Gastfamilien wurde darauf geachtet, dass wir ein Teil der Familie sind“, erzählte Annegret Fries. Bei ihnen wurde abends nach dem Essen ein auch hier bekannte Kartenspiel häufig hervorgeholt: UNO. Auch der Besuch einer Karaoke-Bar im Ort gehört zu den schönen Erinnerungen.

Inhaltlicher Schwerpunkt der Jugendbegegnungsreise war Plastik(-müll) und dessen Vermeidung. „Gut fand ich, dass wir in vielen unterschiedlichen Gemeinden und Orten eingeladen waren, das Thema zu präsentieren“, so Pfarrer Johannes Fries, der als Begleitperson mit dabei war. Bei den Präsentationen vor 100 Schülern („sehr diszipliniert) oder auch vor 50 Bürgermeistern und Ortsvorstehern verliefen die Gespräche sehr unterschiedlich. „Viele jüngere Menschen hatten großes Interesse an dem Thema. Schade war jedoch, dass von den Indonesiern eher wenig erzählt wurde“, so die Gruppe. Übrigens, wer eine Stunde später kommt, der ist in Indonesien noch nicht unpünktlich.

Zu den Erfahrungen in einer anderen Kultur gehört auch Befremdliches: „Dass Frauen im Prinzip sich nicht scheiden lassen (können), weil sie danach von der Gesellschaft geächtet werden oder dass Menschen, die nicht religiös sind, belächelt werden, gehörte für Alex Westphäling dazu. Wie es ist, berühmt zu sein, konnten die Deutschen in den ländlichen Gebieten erleben. „In den besuchten Gemeinden erwarteten uns immer viele Menschen, zum Teil ganze Presbyterien“, war Pfarrer Fries beeindruckt. Es wurden immer (zu) viele Fotos geschossen, sogar Fremde baten die Gruppe darum und das bisweilen sehr hartnäckig und energisch.

„Im Großen und Ganzen haben sich die Gastgeber sehr auf uns eingestellt und waren immer besorgt“, fand die Gruppe. „Selbst Mitglieder der dortigen landeskirchlichen Leitung, also Generalsekretär und Bischof schauten regelmäßig vorbei.“ Die Begegnungen sind eine wichtige Sache, um die Kirchenkreis-Partnerschaft lebendig zu halten und so jungen Menschen beider Länder interkulturelles Lernen zu ermöglichen,  meinte Pfarrer Fries, Mitglied im kreiskirchlichen Partnerschaftsausschuss.

Zu der Reisegruppe gehörten auch: Katharina Müller, Nina Quenders, Sabrina Finmans, Elisabeth Reiser, Marlene Fries.

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