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Urnenbeisetzungen sind im Trend

Bild: Pfarrerin Susanne Kock (re.) und Presbyterin Ruth Pattay mit den Friedhofsgärtnern Fritz und Dominik Petzchen

Büderich. Besucherinnen und Besucher guckten in den vergangenen Wochen bereits sehr interessiert: Auf dem evangelischen Teil des Büdericher Friedhofs an der Weseler Straße hat sich einiges getan. Seit dem Frühjahr sind zwei Gemeinschaftsgrabanlagen entstanden, eine dritte ist noch in Planung. 25 statt der bisherigen 30 Jahre können diese mittels eines Treuhandvertrags belegt werden. „Vor zwei Jahren haben wir im Presbyterium erstmalig nachgedacht, was sich auf dem Friedhof ändern soll. Bestattungsformen und Bedürfnisse der Menschen haben sich geändert“, erläutert Pfarrerin Susanne Kock. Letztendlich bleiben wollte die Gemeinde bei Erdbestattungen in naturfreundlicher Umgebung. Neu sind die Reihen-Gemeinschafts- und Partnerschaftsgrabstätten für Urnenbeisetzungen mit Gärtnereibetreuung.

Gemeinschaftsgrabanlagen mit Urnenpartnerschafts-Grabstätten, so der offizielle Name, kommen den Bedürfnissen von immer mehr Menschen entgegen. Die Pflege von größeren Gräbern können oder wollen Angehörige heute nicht mehr gewährleisten, Urnengräber brauchen weniger Platz. Die Gemeinschaftsgrabanlage wird drei Mal im Jahr neu bepflanzt. „Gut gepflegte Gräber, da haben alle etwas von“ meint auch Ruth Pattay, Presbyterin der Gemeinde. Bei den Urnenpartnerschaftsgrabstätten finden 4 Wahlgrabstellen mit je zwei Urnen Platz. Auf den vier Seiten der Steinstele können viermal zwei Namen sowie Geburts- und Sterbedaten eingetragen werden.

Die zweite Gemeinschaftsgrabanlage beherbergt Reihengemeinschafts-Grabstätten für Urnenbeisetzungen. Dort können sogar bis zu 32 Urnen bestattet werden. Auf der Gemeinschaftsstele sind 8 Quader zu einem Turm aufgebaut, so dass dort 32 Namen mit Geburts- und Sterbedatum Platz finden. Die Grabanalage liegt in direkter Nähe zum Ehrenmal, in der Mitte des Friedhofs.

Auch das Umfeld des Friedhofs hat Neues zu bieten. Eine Blutbuche wurde im hinteren Teil, zur Freifläche hin, gepflanzt, die alten Nadelbäume am Ehrenmal wurden entfernt, auch auf der Trennungslinie zum katholischen Teil des Friedhofs gibt es Neues zu entdecken. „Und wir haben einen ökumenischen Verbindungsweg“, verrät Ruth Pattay.

Für Kirchengemeinden ist der Betrieb der Friedhöfe gar nicht so leicht. Eigentlich muss ein Friedhof sich selbst tragen. Es dürfen weder Überschüsse erwirtschaftet, noch darf es Unterdeckungen geben. Auch die Kirchengemeinde Büderich konnte nur nach einer genehmigten Ausnahmeregelung durch die Landeskirche für die von Friedhofsgärtnerei Petzchen durchgeführten Arbeiten Geld aus dem Gemeindehaushalt verwenden. „Wir sind noch nicht ganz fertig“, sagen Kock und Pattay. Den evangelischen Friedhof mittelfristig als zertifizierter „Ort der Hoffnung“ eintragen zu können, ist ein weiteres Ziel. Denn - ein Friedhof ist ja ein Ort für die Toten und die Lebenden.

Neu überarbeitet wurden die Friedhofsatzung und Gebührensatzung, die Sie mit einem Klick nachlesen können.

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