Aktuelles

Trotzdem Evangelische Theologie

Sonsbeck. Pfarrerin Dagmar Jetter ist gerade erst im Kirchenkreis angekommen. Sie wurde vom Presbyterium in die Pfarrstelle gewählt, welche durch das Ausscheiden von Pfarrer Frank Bublitz frei geworden war. Dienstbeginn und der erste Gottesdienst in Sonsbeck waren Anfang Februar. In knapp drei Wochen, am 19. März, 15 Uhr, wird die 59-Jährige vom Superintendenten Hans-Joachim Wefers in die Pfarrstelle offiziell eingeführt. Pfarrerin Jetter ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder, im Kirchenkreis ist sie keine Unbekannte.

In Uedem bei Pfarrer Michael Schuck leistete die im Hunsrück aufgewachsene Theologin ihren Vikariatsdienst ab, lernte erste Schritte in einer Gemeinde. Dass sie Theologie studierte, war nicht von vorneherein absehbar. Im Hunsrück herrschte bereits zu Jugendzeiten Pfarrermangel, an weiblichen Pfarrerinnen und Vorbildern fehlte es in der Region sogar ganz. „Ich schnupperte bei den Katholiken, sah mich bei der Freien Evangelischen Gemeinde und auch bei einer überkonfessionellen Jugendbewegung (EC) um. Am ehesten gefiel es ihr jedoch bei der Taizé-Gemeinschaft. Sie machte Musik in ihrer Gemeinde und bekam zeitweise von einem „erweckten“ Zivildienstleistenden mit Hausmeisteraufgaben den Konfirmandenunterricht erteilt. Trotzdem wurde es dann Ev. Theologie, Jetter studierte in Münster, Marburg, Tübingen und Wuppertal.

Nach dem Vikariat in Uedem fand sie ihre erste Pfarrstelle in Solingen. Um dann als Auslandspfarrerin die evangelische deutschsprachige Gemeinde in Norwegen zu betreuen. Gute Erinnerungen hat die Pfarrerin an die angenehme und leise Art der Norweger mit Menschen umzugehen. „Weniger erquicklich“ erinnert sie sich an die finanzielle Ausstattung der Gemeinde, die auf ständige Spendenakquise angewiesen war. „Generell sind waren die Lebenshaltungskosten in Norwegen im Vergleich zu Deutschland sehr hoch.“

Nach diesen für Jetter sehr wertvollen sechs Jahren ging es nach Leverkusen-Opladen. „Das war eine Umstellung für mich, da ich von einer Einzelpfarrstelle in eine Großgemeinde mit bis zu sechs Pfarrkollegen gewechselt bin“, so Jetter. Letzte Station vor dem Niederrhein war dann die Kirchengemeinde Weil am Rhein (Badische Landeskirche). „Ein sozialer Brennpunkt, der auch spannende Seiten hatte und im Dreiländereck zwischen Deutschland, Schweiz und Frankreich liegt“, so die Pfarrerin.

Aufgrund familiärer Umstände wollte sie dann zurück in die rheinische Kirche, am besten zwischen Koblenz und Düsseldorf. Geworden ist es „etwas weiter nördlich“. Kontakt hatte sie in der Gemeinde bislang vor allem mit dem Presbyterium, das sie als „konstruktiv und wohlwollend mir gegenüber“ beschreibt. Auch die Offenheit für ökologischen Themen findet sie gut. „Die Kirchenmusik der Gemeinde, mit Posaunenchor- und Orgelklang gefällt mir ebenfalls“, sagt Jetter.

Die offizielle Einführung Jetters in die Pfarrstelle der Ev. Kirchengemeinde Sonsbeck findet am Sonntag, 19. März in der ev. Kirche Sonsbeck um 15 Uhr statt. Musikalisch begleitet den Gottesdienst das Ensemble „Passione della musica“ unter der Leitung von Gabriele Schepers-Wittig.

Zurück