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Sie konnten viel bewegen

Bernd Prieske, Britta Gemke und Uwe Weinert - drei die in der Gemeinde anpackten.

Goch. Ohne Ehrenamt würde in der Gesellschaft nur wenig laufen. Insbesondere gilt das für evangelische Kirchengemeinden, deren Leitung, die Presbyterien, bis auf die Pfarrerinnen und Pfarrer mit gewählten Ehrenamtlichen besetzt werden. Mit den Presbyteriumswahlen der rheinischen Kirche im Februar kandidierten in Goch eine Presbyterin und zwei Presbyter nicht mehr, denen die Kirchengemeinde viel verdankt. Insgesamt 45 Jahre schenkten Britta Gemke, Uwe Weinert und Bernd Prieske als Presbyter der Gemeinde.

In jedem Presbyterium können Mitglieder nach ihren Fähigkeiten und Vorlieben besondere Schwerpunkte setzen. Auch die Kirchenordnung sieht innerhalb eines Presbyteriums besondere Ämter vor. So war Prieske als Baukirchmeister für die Bauangelegenheiten und den Gebäudebestand der Kirchengemeinde verantwortlich. Es ist eine lange Liste mit Bau-Projekten, die der 64-Jährige und das Presbyterium realisieren konnten: Der Bau des neuen Hauses der Diakonie mit Tagespflege und Seniorenwohnungen an der Brückenstraße (2009), Anbau einer zweiten Tagespflege an das Seniorenzentrum Parkstraße mit Neugestaltung der Gartenanlage (2019), 2 Erweiterungen an der Ev. Kindertagesstätte Niersstraße für die U3 Betreuung, Errichtung einer Dependance der Kindertagestätte am Standort Hinter der Mauer (Arnold-Janssen Schule, 2018/2019), zweimalige Sanierungen am Dachstuhl der Kirche (Dachreiter und Glockenaufhängung), kleinere Sachen wie die Beleuchtung der Kirche sowie Abriss und Neubau des Gemeindehauses zum heutigen „Evangelischen Begegnungshaus - M4“ (2022). Bernd Prieske war als Baukirchmeister und Architekt Ansprechpartner für ausführende Architekten, für einzelne Gewerke und für den Bauherrn – die Kirchengemeinde selbst. „Das sind Projekte, bei denen wir einige Millionen Euro bewegt haben“, sagt Pfarrer Robert Arndt zurückblickend. Nicht selten haben er und Prieske mehrmals am Tag telefoniert und 2-3 Termine in der Woche realisiert – und das neben der „normalen Arbeit“.

Immer wenn Not am Mann war, war Uwe Weinert zur Stelle. Wie alle drei ausscheidenden Presbyter fühlt der 63-Jährige sich als Teil der Gemeinde und konnte sie in seinem Amt maßgeblich mitgestalten. Britta Gemke hatte als eigene Schwerpunkte das Seniorenzentrum Parkstraße sowie Festivitäten der Gemeinde. Ebenso kennt man sie in den Gottesdiensten als Lektorin. Menschen sollten sich wohlfühlen, ob nun beim Gemeindefest, bei Jubiläen wie dem 450 Geburtstag der Gemeinde oder dem alljährlichen „Weihnachtszauber unter dem Geusendaniel“. Im Seniorenzentrum gestaltete die 54-Jährige den Gemeinschaftsraum und die Vermietung des Fitnessraums im Keller. Bevor Begegnung möglich wird und ein Fest gelingen kann, ist Kommunikation im Vorfeld die eigentliche Arbeit. Ebenso Koordination der Helferinnen und Helfer beispielsweise eines Gemeindefestes. „Nun nach 16 Jahren ist es mal Zeit für frischen Wind im Presbyterium“, sagt Gemke. Sie wird, wie die anderen beiden, der Gemeinde erhalten bleiben, die Blickrichtung ändert sich: Statt von der seitlichen Presbyterbank schauen Sie nun frontal in den Altarraum. „Vielen herzlichen Dank“ sagt Pfarrer Arndt – auch für die kritische Begleitung seiner Arbeit. „Ich bekam auch schon mal zu hören, das hättest du so und so besser machen können“, erinnert er sich. Jede/r im Presbyterium ist mit der Leitung der Gemeinde beauftragt. Dazu gehöre eine eigene Meinung und Haltung. „Wir haben es bei Diskussionen immer geschafft, konstruktiv und zielorientiert im Presbyterium miteinander umzugehen“, findet Britta Gemke.

Für die frei gewordenen Plätze im Presbyterium konnte eine Nachfolge gefunden werden: Stephan Brehm übernimmt das Baukirchmeisteramt, ebenfalls neu dabei ist Christina Frey und von der Jugendpresbyterin zur regulären Presbyterin wurde Anna-Sophie Rufeger.

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