Aktuelles
Schlag- und Spieltechniken für Blechbläser
Pfalzdorf. Blechbläserinnen und -bläser standen im Fokus des Workshops des Kreiskantorats am Samstag. Im Pfälzerheim waren vormittags die Dirigentinnen und Dirigenten gefragt und ließen ihre schwingenden Arme vom geschulten Auge des Kreiskantors Mathias Staut überprüfen. Seine Tipps betrafen sowohl die Schlagtechnik, den richtigen Einsatz bei unterschiedlichen Taktarten sowie die Kommunikation des Dirigenten mit dem Chor.
Tobias Salinga, professioneller Blechbläser und Gastdozent des Workshops, betonte die besondere Funktion der Posaunenchöre: Ob Band, Ensemble oder Blasorchester, Musik bringt den Akteuren und dem Publikum Freude. Sie dient im Posaunenchor jedoch nicht nur einem Selbstzweck, sondern unterstützt den Gemeindegesang und im Idealfall die Verkündigung der guten Botschaft im Team mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer. Während Bigbands, Sinfonieorchester, Filmorchester sich auf ein Genre festlegen, zeichnet Posaunenchöre stilistische Vielfalt aus: Das Evangelium können sie mithilfe moderner Kompositionen auch im Gospel, Jazz, Pop oder Rock-Stil verkünden.
Kreiskantor Staut wie Tobias Salinga fanden Parallelen von Blechbläsern und Sängern: Bei beiden Gruppen ist die richtige Atmung und Offenheit der Stimmbänder Voraussetzung für einen guten Ton. Posaunenchöre lesen in der Regel keine Einzelstimmen, sondern überblicken die ganze Partitur. "Wir sehen, was die anderen spielen, das ist ein Vorteil", so Salinga. Ist die Bedienung von 3 Ventilen an der Trompete vergleichsweise eine überschaubare Tätigkeit, so sind Blechblasinstrumente an anderer Stelle eine Herausforderung: Ob ein Ton kommt und wie er kommt, ist von der Atem- und Blastechnik und der Ringmuskulatur um die Lippen abhängig. Der Beginn des Stückes auf einem hohen Ton bereite einem Geiger oder einem Pianisten keine schlaflosen Nächte, so Salinga.
Wie selbst einfache Melodien ausdrucksstark gestaltet werden können, zeigte Salinga den 25 Teilnehmenden im Pfälzerheim. Und auch hier wieder: die Atmung. „Manchmal empfiehlt es sich, chorisch zu atmen, also jeder in einer Stimme zu einem anderen Zeitpunkt“, so Salinga. Nicht gut beraten sei derjenige, der vor einer hohen Note atmet, denn: Die Lippen justieren sich neu, der Spannungsabfall sorge dafür, dass der Ton nicht erreicht wird oder abstürzt. Auch im 2. Teil des Workshops konnten sich Dirigentinnen und Dirigenten, die erst seit kurzem die Chorleitung übernommen haben, ausprobieren. Die Teilnehmenden kamen aus den Kirchenkreisen Kleve, Wesel und Moers, ein Bläser hatte sich sogar aus Mönchengladbach aufgemacht. Auch aus Blasorchestern der Region hatten einige den Weg ins Pfälzerheim gefunden.