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Ronda Lommel wird ordiniert

Goch. Mal eben für ein Jahr Berliner Luft geschnuppert, jetzt geht Ronda Lommel auf die Zielgerade zur Pfarrerin. Am Samstag, 5. Oktober wird die 32-Jährige um 15 Uhr in der ev. Kirche am Markt ordiniert. Sie ist „Pfarrerin zur Anstellung“ und kann sich nach einem Jahr auf freie Pfarrstellen bewerben.

Aufgewachsen in Olpe, entschloss sich Ronda Lommel nach dem Abitur für ein Studium der Ev. Theologie. Das führte sie nach Bonn, Göttingen und Bochum. Ihr Vikariat, den praktischen Teil der Ausbildung zur Pfarrerin, begann Lommel im April 2021 in Goch. „Gottesdienste fanden damals leider nur online auf dem Tablet statt“, erinnert sie sich. Pfarrerin Rahel Schaller begleitete Lommel während des Vikariats als Mentorin. Neben dem Kennenlernen des Pfarrdienstes in einer Gemeinde gehörte auch der Unterricht in der Gemeinschaftsgrundschule St. Georg-Schule dazu. „Als Vikarin habe ich `laufen gelernt´ nun mache ich mehr und mehr Dinge eigenverantwortlich, ohne dass noch jemand darauf schaut.“ Wobei auch das Studium sie lehrte „man ist nie fertig“, eine Frage ziehe häufig weitere Fragen nach sich.

Wichtig für Lommel war nun auch ein Jahr in Berlin: „Dort habe ich die „Vogelperspektive auf Kirche genießen können“, erzählt die angehende Pfarrerin. Sie arbeitete dort für midi, die Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung. Eine Zukunftswerkstatt sozusagen. „Ebenso schärfte die Mitarbeit bei `Brot für die Welt´ meinen Blick für die Themen Gerechtigkeit und Armut in der Welt.“

Nach dem Jahr in Berlin freute sich Lommel wieder auf das Kleinstädtische, das Miteinander, die kurzen Wege in Goch und die niederrheinische Landschaft. Natürlich auf ihren Partner Benjamin Meister, der als Pfarrer an der Versöhnungskirche in Kleve Dienst tut. „Ich freue mich darauf zu taufen, zu trauen, Menschen an wichtigen Punkten ihres Lebens zu begleiten.“ Manchmal sei sie es als Pfarrerin, die den Menschen Worte gibt, wo diese fehlen.  

Die vielen Eindrücke und Ideen aus Berlin kommen der Gemeinde in Goch zugute: „Die Gemeinde und ich freuen uns, dass Ronda Lommel wieder hier ist“, sagt Pfarrer Robert Arndt, der ihr das Ordinationsversprechen als stellvertretender Superintendent abnehmen wird. „Die Ordination ist wie ein Ritterschlag für mich“, freut sich Lommel. Und auf die Musik im Gottesdienst, sie durfte sich ein besonderes Lied wünschen: „I will follow him“, ich folge ihm nach – „Als Kind der 90er Jahre begleitet mich das Lied aus dem Film „Sister Act“ mit Whoopi Goldberg als Nonne.“

Ein Projekt der Erwachsenenbildung hat Lommel bereits in Planung. „Ich möchte Menschen ermutigen, ihren Glauben zu teilen, Aufgaben in der Gemeinde zu übernehmen, das muss nicht immer der oder die Pfarrer*in machen. Angesichts weniger werdenden Pfarrdienstes ein Projekt, das Zukunft hat und Zukunft ermöglicht. Arbeit gibt es in der Gocher Gemeinde auch reichlich, da Pfarrer Arndt als Assessor bis zur Wahlsynode im Herbst (8./9. November) die Amtsgeschäfte des Superintendenten übernimmt.

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