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Präses: Ostern ist die Zeitenwende unserer Tage – hin zum Leben

Präses Dr. Thorsten Latzel Foto: Dominik Asbach

Dr. Thorsten Latzel predigt am Ostersonntag im SWR4-Radiogottesdienst

Düsseldorf/Neuwied. Für Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, erzählen die biblischen Ostergeschichten im Kern vom Sieg der Liebe über den Tod. „Gott tritt an die Seite aller Leidenden. Das gibt mir die Kraft, selbst aufzustehen gegen Unrecht, Hass und Gewalt.“ Zugleich falle der Osterglaube im Alltag nicht leicht. Wie auch der Zweifel im Ostergeschehen Raum haben kann, davon handelt die Predigt des Präses am Ostersonntag im SWR4-Radiogottesdienst in Neuwied.

„An die Auferstehung Jesu Christi zu glauben, heißt für mich, Hoffnung zu haben über den Tod hinaus“, sagt Präses Latzel. Angesichts der bestimmenden Schlagzeilen von Tod und Gewalt könnten ihm die Ostergeschichten die Augen öffnen für die andere Wirklichkeit der Auferstehung: „Ostern ist für mich die eigentliche Zeitenwende unserer Tage – hin zum Leben.“ Vom letzten Abendmahl und der Auslieferung Jesu an Gründonnerstag über seine Kreuzigung an Karfreitag bis zum Ostermorgen der Auferstehung werde deutlich: „Gott lässt Gewalt und Unrecht nicht das letzte Wort. Eine neue Welt bricht an!“

Erzählung von der Auferstehung schwer zu begreifen
„Frauen waren die Letzten am Kreuz und die Ersten am Grab“, so der Präses. „Die ersten Zeuginnen von Ostern sind die, deren Wort in der männerdominierten Welt damals nichts oder wenig gilt.“ Scheinbar habe der Tod gegen die Liebe gewonnen. Aber der Engel im Grab verweise die Frauen im Markusevangelium auf den Auferstandenen. „Er schickt sie vom Tod zurück ins Leben.“ Das zu begreifen, falle schwer, räumt Latzel ein. „Weil es alle menschliche Erfahrung auf den Kopf stellt. Dazu braucht es mehr als ein leeres Grab und einen Jüngling in weißen Kleidern. Der Glaube braucht Zeit, um mit dem Wunder Schritt zu halten.“

Die Geschichte Jesu von Ostern her lesen
Die Pointe sei, die Geschichte von Jesu Leben, Sterben und Auferstehen von Ostern her zu lesen. „Wenn du am Grab stehst, dann geh zurück ins Leben und lebe als einer, über den der Tod keine Macht mehr hat.“ Das ist für den Präses die Vertrauensbasis in der Nachfolge Christi: „Ostern ist, wenn ich gemeinsam mit anderen Hass, Gewalt, Unrecht widerspreche – in der trotzigen Hoffnung, dass Gott es am Ende gut machen wird.“

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