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Posaunenchor Sonsbeck feierte 10. Geburtstag

Sonsbeck. Seit 10 Jahren existiert in Sonsbeck ein Posaunenchor. Der Geburtstag wurde am Samstag kräftig gefeiert. Mit einem Festkonzert in der ev. Kirche, an dem neben den Sonsbecker Posaunenchormitgliedern weitere Bläserfreunde aus dem Bezirk Unterer Niederrhein teilnahmen. "Musik aus Frankreich", so der Titel des Konzerts, führte das Publikum unter anderem an die Côte d´azur und zu Fantasien in Deutschland bekannter Kirchenlieder französischen Ursprungs. Dazu gehörten das mysteriöse "Wir haben Gottes Spuren festgestellt" am Anfang und das fröhliche "Ich lobe meinen Gott" am Ende des Konzerts.

Ehrungen von Chormitgliedern

Der Geburtstag bildete auch den Rahmen für Ehrungen von Posaunenchormitgliedern. Für 10-jährige Mitgliedschaft im Sonsbecker Chor bekamen die silberne Mitgliedsnadel des Posaunenwerks der Ev. Kirche im Rheinland: Susanne Böhme, Yazan Elyateem, Fred Eickhoff, Manfred Pollmann (in Abwesenheit), Fadi Elyateem, Jeanette Böhme.

Drei weitere Mitglieder wurden mit einer Urkunde und Medaille des Posaunenwerks für über 60 Jahre Engagement in verschiedenen Posaunenchören geehrt: Herbert Hatzky, Klaus Geburtig und Reinhold Seifert. Für noch nicht ganz 10 Jahre, aber großes Engagement im und für den Chor dankte Moderatorin Jeanette Böhme der Tubistin Nicola Tebart-Rosentreter.

Von Ost nach West

"Wir wollten vor 10 Jahren vom Osten soweit wie möglich in den Westen Deutschlands ziehen und sind in Sonsbeck gelandet", erzählte Waldhornistin Böhme dem Publikum. Ihrem Mann und passionierten Trompeter Michael Böhme fiel sofort auf, was damals in Sonsbeck fehlte: Ein Posaunenchor. Familie Böhme bildete die Keimzelle des heute rund 12 Mitglieder starken Chores. "Dass sie hierhin gekommen sind, war ein Glücksfall für die Gemeinde", meinte Presbyter Klaus Schoschies. Auch für Fadi und Yazan Elyateem (Posaune und Trompete) aus Palästina ist der Posaunenchor Sonsbeck eine Heimat geworden. Sie kamen über das internationale Projekt „Brass for peace“ nach Deutschland. Beide studieren in Deutschland, Fadi Elyateem hat bereits den Chorleiterschein bestanden und dirigierte das erste Stück des Abends.

Musik zu Bildern Chagalls

Viel Applaus bekamen die rund 30 Bläserinnen und Bläser für eine dreiteiliges Werk, das Jens Uhlenhoff (*1987) zu drei Bildern Marc Chagalls komponiert hat: "Arche Noah", "Die Opferung Isaaks" und "Der brennende Dornbusch". Manfred Mielke erzählte Wissenswertes zu den vor allem in Blau und Rottönen gehaltenen Bildern des französischen-russischen Expressionisten jüdischen Glaubens. Die biblischen Motive wurden per Beamer im Großformat an die Wand projiziert. 30 Bläserinnen und Bläser setzten dazu aufmerksam das Dirigat von Regionalposaunenwart Gerald Münster in Klänge um. Mitreissende Stellen im forte als auch zarte piano-Einsätze gehörten dazu und zeigten, dass die wochenlange Probenarbeit sich gelohnt hat.

Zum Abschluss und als Zugabe wurde die Gemeinde eingeladen, gemeinsam mit den Bläserinnen und Bläsern "Laudate omnes gentes" anzustimmen, bevor ein langer Ton "B" den finalen Schlusston des Konzerts bildete. Mit nach Hause nahmen die 50 Zuhörerinnen und Zuhörer nicht nur die Klänge, sondern auch ein Säckchen Lavendel-Duft aus Südfrankreich.

Info
Posaunenchöre gehören seit 2016 zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands. Sie ergänzen die Kirchenmusik und begleiten regelmäßig Gottesdienste in ihren Gemeinden. Sie sind allgemein sehr wetterfest, die Instrumente benötigen kein Strom und werden darum besonders bei Freiluftgottesdiensten gerne eingesetzt. Sie sind fast ausschließlich in evangelischen Kirchengemeinden beheimatet und offen für Mitstreiter*innen allen Alters. Im Kirchenkreis gibt es neben dem Posaunenchor Sonsbeck einen Posaunenchor in Pfalzdorf und einen in Kerken.

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