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Pfarrer Drensler in Xanten eingeführt - Vikarin Wittig gestartet

Xanten. Im Luftkurort Xanten herrschte am Sonntag viel Betrieb. Nicht nur, weil verkaufsoffener Sonntag und Herbstmarkt bei sonnigem Wetter war, sondern auch, weil es in der Ev. Kirchengemeinde Xanten-Mörmter erneut etwas zu feiern gab. Pfarrer Frank Drensler wurde im Gottesdienst in die 3. Pfarrstelle der Gemeinde eingeführt. Fünfzig Prozent des Pfarrdienstes davon sind für die Nachbargemeinde Büderich vorgesehen. Er bekam den Segen für seine Arbeit und ein „herzliches Willkommen“ in der Gemeinde vom Superintendenten und Xantener Pfarrer Hans-Joachim Wefers zugesprochen. Ebenso Laura Wittig (27), sie hat ihr Vikariat in der Kirchengemeinde Xanten-Mörmter am 1. Oktober begonnen.

Die Welt und die Gesellschaft, in der wir leben, verändert sich gerade sehr schnell. Auch in der Bibel gab es schon ganz unterschiedliche Menschen und eine „Kontrastgesellschaft“, so Pfarrer Frank Drensler während seiner Predigt über Eph. 5,15 ff. Die Traditionsbewussten und die, die etwas Neues begannen – wie die ersten Christen. Heute unterscheiden Soziologen zwischen verschiedenen Lifestyle-Typen: Pfarrer Drensler fragte die versammelte Gemeinde, ob sie sich in einem der Typen wiederkenne: Der Vorwärts-Typ, der Partyhopper (das sind nicht nur junge Menschen), der bescheidene Frugalist (bewahren für später), oder doch eher ein „digital creative“, ein moderner Nomade, ein „young globalist“ oder ein Super Daddy/eine Super Mummy, der/die mit Kind auf dem Schoß Karriere machten? Die Menschen hätten früher auch gefeiert, so Drensler weiter. Wenn auch anders und Nomaden gab es auch. Menschen, die von Ort zu Ort gezogen sind. Entweder, weil sie eine Mission hatten (z.B. Apostel oder später Missionare) oder weil sie anderweitig durch die Lande gezogen sind, um den Lebensunterhalt zu verdienen. "Was uns heute mit den Christen von damals eint, ist, dass wir heute wie damals als unterschiedliche Typen mit unserem Lebensstil den einen Auftrag Christus zu verkündigen haben", fasste Drensler zusammen.

Laura Wittig zog es schon immer nach Xanten. Die 27-Jährige ist in Neukirchen-Vluyn aufgewachsen und war bereits in der Jugendarbeit der Kirchengemeinde dort, etwa bei Jugendgottesdiensten, sehr aktiv. Die Vielseitigkeit im Beruf einer Pfarrerin und die Begleitung von Menschen aller Altersstufen gaben für sie den Ausschlag, Ev. Theologie zu studieren. Erst in Wuppertal, später in Bochum. „Gemeindepfarrerin zu sein, stelle ich mir als einen sehr erfüllenden Beruf vor“, so Wittig. Nun, nach bestandenem 1. Theologischen Examen, durfte sie sich für ihr Vikariat (praktischer Teil der Ausbildung zur Pfarrerin) den Kirchenkreis aussuchen. Wittig wählte „Kleve“ in der Hoffnung, vielleicht nach Xanten kommen zu können. Das hat funktioniert, als Mentorin wird sie von Pfarrerin Simone Drensler begleitet. „Ich mag die Stadt, schon als Kind war ich im APX zu Besuch“, erzählt Wittig. Die 27-Jährige interessiert sich für das Mittelalter und das „Siegfriedspektakel“, ebenso für Handwerkermärkte. Die Vikarin singt und spielt Klavier, arbeitet gerne kreativ und besucht in der Freizeit Konzerte. „Diese dürfen dann auch etwas lauter sein.“

Zunächst wird die Gemeinde Wittig nicht allzu häufig sehen, denn sie ist zunächst ein halbes Jahr an der Viktor-Grundschule in Xanten tätig. Dort wird sie im Fach Ev. Religionslehre Stunden vorbereiten und gestalten. Als Mentorin an der Grundschule fungiert Barbara Ullenboom.

Das soll es in Xanten jedoch noch nicht gewesen sein: Die Gemeinde befindet sich immer noch im Festjahr „450 Jahre evangelisches Leben in Xanten“. Am Sonntag, 30. Oktober, soll es ab 17 Uhr so klingen wie vor 450 Jahren: Das Ensemble „Convivium musicale spielt auf alten Instrumenten Musik, wie sie zur Zeit des Beginns der Kirchengemeinde komponiert und gespielt wurde. Am 31. Oktober wird der Reformationstag ökumenisch im Xantener Dom gefeiert, Beginn 19 Uhr.

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