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Nachbericht der Landesynodalen

Goch/Düsseldorf. Die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland (16.-20. Januar) war eine Herausforderung. Fünf Tage lang diskutierten und beschlossen die Abgeordneten zwischen Kleve und Saarbrücken vom heimischen Bildschirm aus. Das berichteten die vier Landessynodalen aus dem Ev. Kirchenkreis Kleve. Sie zogen, ebenfalls virtuell, für Interessierte aus den Kirchengemeinden Bilanz.

Superintendent Hans-Joachim Wefers führte in den Schwerpunkt der Synode ein: Seelsorge. Zugespitzt formulierte die Synode: „Was immer du auch durchmachst, wir sind für dich da.“ „Das ist ein tolles Versprechen auf der einen Seite“, kommentierte Wefers, „aber können wir das auch jederzeit einlösen?“ fragte der leitende Pfarrer andererseits.

„Seelsorge ist die Muttersprache der Kirche“, auch ein prägender Satz der Synode, den Dr. Rose Wecker (Goch) ausführte: „Die Synode nahm noch mal bewusst die vielen Seelsorgefelder wahr, welche die evangelische Kirche neben dem Gemeindepfarrdienst anbietet.“ Quasi von Altenheimseelsorge bis Urlaubsseelsorge. Kurzfilme, Vorträge und Kleingruppen dazu durchzogen die Landessynode immer auf bewegende Art und Weise. Entschieden wurde: Landeskirchenweit sollen zukünftig mehr Mittel bereitgestellt und Arbeit investieren werden, um Ehrenamtliche zu befähigen, in der Seelsorge tätig zu werden.

Die Landessynode befasste sich ebenso mit gesellschaftlich aktuellen Themen. Flüchtlingspolitik, Schutz vor sexualisierter Gewalt, Unwetterkatastrophe an der Ahr und Klimapolitik. Assessor Robert Arndt berichtete von einem Beschluss, der die Kirche in den kommenden Jahren stark beschäftigen wird. Die Landessynode hat beschlossen, auf allen Ebenen bis 2035, den Gebäudebestand betreffend, treibhausgasneutral zu werden. Ein ehrgeiziges Ziel, für das die Landeskirche nun eine Strategie erarbeiten muss. „Kirchengemeinden sollten bis 2027 entscheiden, welche Gebäude sie weiterhin brauchen“, so Arndt. Denn diese müssten dann auf das Ziel Klimaneutralität hin überprüft und ertüchtigt werden.

Presbyterin Brigitte Messerschmidt (Xanten) berichtete Veränderungen der im Februar 2024 anstehenden Presbyteriumswahl. Um mehr Menschen für die Wahl zu interessieren, können Gemeindeleitungen bis 2023 überlegen, ob sie eine allgemeine Briefwahl oder den Urnengang mit optional digitaler Wahlmöglichkeit anbieten wollen. Die digitale Option brauche dann längere Vorläufe, Vorbereitungen, Schulungen und technische Umsetzung auf Gemeinde, Kirchenkreis und landeskirchlicher Ebene als Wahlen bislang, so Messerschmidt. Neu ist eine dritte Option, die der Kreissynodalvorstand bei nicht ausreichender Wahlvorschlagliste einer Gemeinde (so viele Kandidierende wie zu vergebene Sitze, oder weniger) erlauben kann. Neben einer Akzeptanz der nicht ausreichenden Wahlliste, neben Verschiebung der Wahl zur erneuten Kandidierenden-Suche, kann drittens eine Gemeinde die Wahl in einer Gemeindeversammlung durchführen. Dort würden Kandidierende mit einfacher Mehrheit der Anwesenden gewählt.

Alles zur Landessynode, Themen und Beschlüsse stehen zum Nachlesen in Text und Videoformaten auf https://landessynode.ekir.de/ bereit.

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