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Hoffnungszeichen

Der lange dunkle Januar macht es uns nicht leicht. Das Licht, das an Weihnachten in die Welt gekommen ist, scheint sich jetzt zu verstecken. So wie sich die Sonne im Nebel oder zumindest hinter einer Wolkendecke versteckt.

„Wir haben seinen Stern gesehen…“, sagen die Weisen aus dem Morgenland. Wegen dieses Sterns haben sie sich auf den Weg nach Bethlehem gemacht; voller Hoffnung, den Friedenskönig, das Licht der Welt dort zu finden. Und sie sind fündig geworden.

Hoffnung ist das, was uns trägt und nach vorne blicken lässt.

Sicherlich, vor einem Jahr haben wir voller Hoffnung auf die Impfkampagne gegen das Corona-Virus geblickt. Viele von uns haben sich die Finger wund getippt, um einen Termin im Impfzentrum zu bekommen und gehofft, dass mit der Impfung die Gefahr einer Ansteckung mit Covid-19 vorbei wäre. Alle gingen von einer hohen Impfquote in Deutschland aus. Leider sind Millionen Menschen immer noch nicht geimpft und wollen sich auch niemals impfen lassen.

Daneben gehofft?! Eher nicht mit so viel Dummheit gerechnet…

Wir Menschen brauchen Hoffnung. Hoffnung hat die Menschheit durch Kriege, Seuchen und Katastrophen getragen. Menschen können viel ertragen, wenn es eine Perspektive gibt; wenn es lohnt, den Blick nach vorn zu richten. Hoffnung gibt die Kraft, anders mit der Situation umzugehen und sie schließlich zu verändern.

„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?“, fragt der 121. Psalm. Den Blick zu heben, bedeutet einen Perspektivwechsel. Der Psalmbeter kann darum auch antworten: „Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Menschen werden hoffnungsfroh, weil sie Hilfe durch andere erfahren. Menschen bekommen neue Hoffnung, weil andere sich ihnen zuwenden.

Wir leben nicht in hoffnungslosen Zeiten. Sicherlich, das dritte Corona-Jahr setzt uns zu und die Omikron-Variante erschreckt mit ihrer hohen Ansteckungsgefahr selbst für vollständig Geimpfte. Die Querdenker-Bewegung macht mit ihrer zunehmenden Radikalität und Gewaltbereitschaft Angst. Die Welt ist nach wie vor gefährlich; die Situation in Kasachstan, Belarus und in der Ukraine beunruhigt sehr.

Ich allein kann die Welt nicht retten. Aber es sind die Hoffnungszeichen, die mich froh und zuversichtlich machen und die ich mir täglich vor Augen halte: Menschen sind füreinander da, trotz Kontaktbeschränkung. Menschen helfen einander, teilen Zeit und Geld. Und über allem steht die Zusage Gottes, dass er die Hilfe, der Schutz und das Heil ist.

Pfarrerin Karin Dembek
Ev. Kirchengemeinde Kevelaer

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