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Haydns Schöpfung - das Chorensemble Niederrhein begeistert

Goch. Es sind die letzten Minuten vor dem Konzert, die Spannung unter den Akteuren steigt, das Publikum wird ruhig. Nun ist es Zeit, hören zu lassen, was seit Anfang des Jahres geprobt wurde. In Goch, in Issum und in Xanten. Die Konzertmeisterin des Kourion-Orchesters Münster gibt den Ton zur letzten Abstimmung vor, die Glocken läuten, es ist Sonntag, 18 Uhr. Ein voll besetztes Kirchenschiff in der Gocher Maria-Magdalena Kirche applaudiert, als die 45 Sängerinnen und Sänger aus Gemeinden des Kirchenkreises die Bühne betreten. Nochmal brandet Applaus auf, als die 4 Solisten des Abends mit Kreiskantor und Dirigent Mathias Staut ihre Plätze besetzen.

Jeder hat wohl seine eigenen Lieblingsstellen im Werk, leise und laute. Sopranistin Xenia von Randow mag besonders den fulminanten Schluss, wenn sie alles geben kann. Sie und die anderen Solisten, Tenor Boris Pohlmann, Sebastian Klein (Bass) überzeugen mit ihren professionellen Stimmen sowie Michael Tegethoff am Cembalo. Die Protagonisten des Werks, Gabriel, Raphael, Uriel, Adam und Eva erzählen quasi die sechs Tage, an denen Gott die Welt erschuf. Der dritte Teil ist der Liebe Adam und Evas sowie dem Schöpferlob gewidmet.

Haydn komponierte die Schöpfung abwechslungsreich, Chor wie Instrumentalisten und Solisten präsentieren sich in unterschiedlichen Kombinationen. Auf vielen Gesichtern im Chor ist die Freude über einzelne Passagen abzulesen. Fast auf die Minute genau, zwei Stunden nach Beginn, verklingt das „Amen“ im letzten Teil, das im Programmheft mit „Nr. 35 Chor mit Soli“ überschrieben ist.

Die Schöpfung, das große Oratorium aus der genialen Feder Joseph Haydns, es begeistert das Publikum, das am Ende stehend applaudiert. „Die Proben haben sich gelohnt“, findet Staut, erschöpft nach einem langen Tag und zwei Stunden großer Konzentration am Dirigentenpult. Es ist sein erstes Projekt als Kreiskantor, mit dem er direkt in die Vollen ging. „Herr Staut fragte mich, ob es im Kirchenkreis genügend gute Sängerinnen und Sänger gebe, um dieses Werk aufführen zu können“, erzählte Superintendent Hans-Joachim Wefers in seinen Dankesworten an den Kreiskantor und die Mitwirkenden. Es gibt sie und auch sie waren vom gesamten Projekt sehr angetan, wie einige nach Ende des Konzertes verrieten. „Neben der Fachlichkeit müssen sie auch eine Art haben, Menschen zu begeistern, sonst wäre diese Leistung heute Abend nicht möglich gewesen“, so Wefers bei der Überreichung eines Geschenkgutscheins.

Was als Projektchor im Kirchenkreis Kleve begann, wurde zu einem „Chorensemble Niederrhein“, das einen sehr respektablen Einstand gegeben hat. Das nächste Projekt ist schon nach den Herbstferien geplant, am Sonntag, 7. Januar 2024 sollen Teile des Bach´schen Weihnachtsoratoriums in Issum aufgeführt werden. Kontakt über Kreiskantor Mathias Staut: kreiskantorat.kleve@ekir.de

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