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Gute Wege, Musik zu vermitteln

ein Erfahrungsbericht von Barbara Hoever zum 1. Musikpädagogischen Workshop des Kreiskantorats

Issum. Zur Premiere einer nun folgenden Serie von Workshops für musikalische Weiterbildung hatte für das Kreiskantorat Mathias Staut eingeladen. Er übernahm im ersten Teil das Thema „Singen nach Noten“. Den zweiten Teil gestaltete Katharina von Nahmen mit Theorie und Praxis zur „Stimmbildung“. So hielt der an Chorsänger, Erzieher, nebenamtliche Kirchenmusiker gerichtete Workshop breit gefächerte Einblicke vor. Mathias Staut formulierte eingangs, ein wesentliches Anliegen der geplanten Workshops seien Hilfestellungen für die Art und Weise, wie musikalisches Basiswissen an andere vermittelt werden könne. Zum Beispiel Kinder sollten musikalische Gesetzmäßigkeiten genauso selbstverständlich erlernen dürfen, wie es ihnen beim Lesen, Schreiben und Rechnen abverlangt wird. Zumal Musikalität auf anderen „Kanälen“ die ganzheitliche Lernkompetenz wesentlich unterstütze.

Mathias Staut begann mit einer von ihm im Schulunterricht praktizierten, weil kindgerechten Methode der Notenlehre anhand von Solmisation. Hierbei wird jedem Ton eine im Lied-Gefüge fest zugeordnete Silbe zugeteilt. Zu jeder dieser Tonbezeichnungen gehört eine Handbewegung, die den Kindern das Lernen erleichtert: sie erfahren ganzheitlich ein Verhältnis verschiedener Tonhöhen und deren Abstände in einem Musikstück (Intervalle).

Nach der Mittagspause ging es weiter mit Basiswissen zu den stimmbildenden Organen und der Beteiligung des ganzen Körpers beim Singen. Es gab einige praktische Übungen zu Atemtechnik und Laut-Bildung, bei denen gemeinschaftlich zuweilen tapfer bis heiter auch die eine oder andere Hemmschwelle überwunden wurde. Für viele Probleme im (Hobby-)Sänger-Alltag, etwa Überlastung der Stimme und Sich-selber-im-Chor-hören, gab es praktikable und originelle Hilfestellungen. So auch die Puste-Übung mit einem Stück Gartenschlauch aus dem „Lax Vox“-Programm, das seinerseits auch von Logopäden genutzt wird.

Schließlich studierten wir - das waren etwa 40 statt der ursprünglich angedachten 25 Teilnehmer zwischen Kleve, Kerken und Moers - vierstimmig das Stück „You raise me up" ein. Wie nebenbei wurde auch hier technische Finesse mit Chorleiter-Kompetenz so kombiniert, dass dem für dieses Stück bekannten Gänsehaut-Effekt nichts mehr im Wege stand.

In der abschließenden Feedback-Runde gab es deutlichen Dank für wirksam einsetzbares Wissen und Hilfestellungen, und nicht zuletzt auch geäußerte Vorfreude auf weitere Workshops. Sehr angenehm fand ich die eine oder andere Arbeit in Kleingruppen, in denen wir uns austauschen und beim Üben unterstützen konnten. Herzlichen Dank geht unbedingt auch an die liebevolle Versorgung mit Kaffee, Tee und mehr. In diesem Sinne gerne auf weitere musikalisch-fruchtbare Zusammenkünfte!

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