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Frieden beginnt bei mir
Goch. Das schlechte Wetter ließ viele Menschen nicht davon abhalten, zur Eröffnung der Ökumenischen Schöpfungszeit zu kommen. Das Organisationsteam hatte kurzfristig, statt an die Nierswelle, zum Gottesdienst in die ev. Kirche eingeladen.
"Frieden beginnt bei mir", heißt der Titel einer Kampagne der Caritas in Deutschland, der für die diesjährige Schöpfungszeit im Kirchenkreis und Kreisdekanat (bis Erntedank) übernommen wurde. Nach der Begrüßung durch Elisabeth Pasedag zeigte ein Anspiel von Markus van Briel und Charlotte Klaßen, dass Frieden tatsächlich im Kleinen beginnt. "Viele suchen jedoch nur den eigenen inneren Frieden", so das Anspiel.
Das Vorbereitungsteam der Ökumenischen Schöpfungszeit ließ dann Menschen mit ihren Gedanken zum Thema Streit und Frieden zu Wort kommen. "Ohne Menschen, die ihrem Glauben durch Friedenstaten Ausdruck verleihen, würde es in unserer Gesellschaft sehr viel ärmer zugehen" meinte zum Beispiel Superintendent Hans-Joachim Wefers. Johannes Kronenberg, Schiedsmann aus Kevelaer, hat zu 90 Prozent mit Nachbarschaftsstreitigkeiten zu tun. Bevor es zu einem (teuren) Gerichtsverfahren kommt, können sich Menschen an ihn wenden. "Ich fälle jedoch keine Urteile, meine Funktion ist die des Moderators." Ein Streit könne nur beigelegt werden, wenn beide Parteien sich aufeinander zubewegen wollen. Oftmals sei nicht eine Partei klar im Recht oder Unrecht und beide Positionen verständlich. "Mir ist lieber, dass mal die (Wort)Fetzen fliegen, als dass beide Parteien sich anschweigen", so Kronenberg, nur dann könnten Probleme gelöst werden.
Ähnlich sah das Frau Köster für den Opferschutz der Kreispolizeibehörde Kleve. "Streit gehört zum Leben dazu, aber Menschen reden weniger untereinander". Der Opferschutz schützt Betroffene von Straftaten wie häuslicher Gewalt oder von Verkehrsunfällen. Neben direkt Betroffenen gehören auch Angehörige, Zeugen und Polizeibeamte nach besonders belastenden Einsätzen dazu. "Vorgesetzte bei der Polizei achten inzwischen sehr darauf, Kolleginnen und Kollegen auf Hilfsangebote hinzuweisen." Denn die Gewaltbereitschaft der Menschen, auch gegenüber Polizist*innen habe zugenommen. An den Opferschutz können sich ebenso Menschen wenden, die häusliche Gewalt in der Nachbarschaft wahrnehmen.
Eigentlich sollten Friedenstauben an der Nierswelle in den Himmel steigen, "das stellen Sie sich bitte zur Musik mit geschlossenen Augen vor", bat Reiner Weidemann. Dessen Frau Rita Weidemann, Patrick de Vries und weitere Sängerinnen hatten sich kurzfristig als Projektband organisiert und begleiteten die Lieder des Gottesdienstes, das Publikum dankte mit Applaus. Nach dem Segen durch Pfarrer Jens-Kölsch-Ricken und Schulseelsorger Markus van Berlo durften sich Besucherinnen und Besucher eine gebackene Friedenstaube mitnehmen und eine eigene Papierfriedenstaube basteln, ebenfalls zum Mitnehmen.
Kurt Pleines dankte dem Vorbereitungsteam für Planung und Durchführung der Schöpfungszeit und wies auf die weiteren Veranstaltungen der Schöpfungszeit hin. Diese finden Sie hier.