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Freibad wurde zum Taufbecken

Kevelaer. Am Sonntag feierte das erste Tauffest im Kevelaerer Freibad Premiere. Für das besondere Event entschieden hatten sich sieben Täuflinge im Alter von 1 bis 17 Jahren und ihre Familien. Diese waren den heißen Temperaturen entsprechend locker gekleidet. Denn zur Taufe im abgesperrten Nichtschwimmerbecken stiegen Eltern und Paten mit ins Becken. „Es war trotz des normalen Freibadbetriebs um uns herum ein sehr intimer Moment, den die Familien genießen konnten“, fand Vikarin Cristina Kielich. Sie stand mit Pfarrerin Karin Dembek im Wasser und spendete Taufe und Segen. Auch für Kielich eine besondere Atmosphäre: Dadurch, dass wir alle zusammen im gleichen Wasser standen, hatte es etwas sehr Gemeinschaftliches. Auch das Angebot der Tauferinnerung und Segen wurde von einigen am Sonntag gerne angenommen.

Madja Neumann war mit 17 Jahren die älteste der sieben Täuflinge. In ihrer Familie war es den Kindern freigestellt worden, ob sie sich taufen lassen möchten. Madja hatte sich darum jahrelang schon mit dem Gedanken der Taufe beschäftigt. „Vielleicht war ich zu schüchtern, den Schritt zu gehen“, erzählte sie. „Als ich vom Tauffest in der Zeitung las, gab das den Ausschlag.“ Die 17-Jährige bezeichnet sich selbst als gläubig, ihr gefalle das demokratische von unten nach oben-Prinzip in der evangelischen Kirche und auch lockere Gottesdienste kommen bei ihr gut an. „Ich fand toll, dass ich selbst entscheiden konnte, wie ich getauft werden wollte und dass meine Familie dabei ist“, sagte die 17-Jährige. So ließ Pfarrerin Dembek die fast Erwachsene drei Mal komplett untertauchen, während die jüngeren am Sonntag eine Handvoll Wasser über den Kopf bekamen.

Neben Madja freuten sich die Taufgemeinde auch über Emilie, Josefin, Milo, Leo, Gesa und Luuk. „Die Taufe ist Gottes JA zu uns als Menschen“, sagte Pfarrerin Yvonne Brück. „Wir gehören als perfekte Mängelexemplare zu Gott und seiner großen Gemeinschaft. Glaube hieße dabei nicht Wissen oder auswendig gelernte Gewissheit, sondern vor allem Fragen zu stellen.

Während den Taufen durften sich kleine und große Gäste entweder kreativ betätigen, für die Getauften Wünsche formulieren oder sie bedienten sich an der Candy-Bar. „Es war viel Arbeit aber sie hat sich gelohnt“, fanden die Organisatorinnen nachher. „Eine Besucherin fand die Selbstverständlichkeit, mit der wir im Freibad Gottesdienst gefeiert haben, sehr berührend“, freute sich Yvonne Brück. Eine spontane Band mit Tom Löwenthal begleitete die Lieder, darunter „Vergiss es nie“ und „Sei behütet auf deinen Wegen“. Tauffamilien und Paten waren noch auf eine Freibadpommes eingeladen, der Ansturm auch auf Eis und Getränke waren groß. Danke auch dem Bäderverein der Wallfahrtsstadt Kevelaer, die dieses Tauffest mit ermöglicht haben!

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