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Evangelische Beratungsstelle wichtiger Anlaufpunkt

Evangelische Beratungsstelle Duisburg / Moers legt Jahresbericht vor

Moers. Die Evangelische Beratungsstelle Duisburg/Moers hat ihren Bericht für das Jahr 2023 vorgelegt. An den zwei Standorten in Duisburg und Moers bearbeiteten 18 psychologisch, pädagogisch oder sozialarbeiterisch ausgebildete Fachkräfte mit therapeutischer Zusatzausbildung und 4 Teamassistentinnen insgesamt 1.659 Fälle. sie betrafen die Arbeitsbereiche Erziehungs-, Familien-, Ehe-/Partnerschafts- und Lebensberatung (902 Fälle) sowie Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung (749 Fälle). Hinter diesen Fällen stehen Menschen jeden Alters mit Sorgen, Ängsten, Partnerschaftsproblemen, Einsamkeit und auch Kinder, die Gewalt, einschließlich sexualisierter Gewalt, erlebt haben. Zudem Menschen mit Fluchterfahrung, die traumatherapeutische Unterstützung erhielten. Oft waren mehrere Beratungsgespräche notwendig, um Lösungen oder Verbesserungen für das Leben der Einzelnen, Paare oder Familien zu erreichen. Der vollständige Bericht ist unter www.ev-beratung.de verfügbar.

In der Erziehungs- und Familienberatung wurden 724 Fälle bearbeitet. Da Paare und Familien als ein Fall gezählt werden, lag die tatsächliche Zahl der beratenen Personen deutlich höher. Geschäftsführerin Anke Jäger sieht als Gründe vieler Beratungsnotwendigkeiten wachsende Armut und zunehmenden gesellschaftlichen Erwartungsdruck und entsprechende Wahrnehmung von Ohnmacht und Überforderung. Ziel der Arbeit sei es dann, Eltern, Kinder, Jugendliche und das familiäre Umfeld zu stärken. Unterstützung gab es auch für Eltern, die trotz schwieriger Trennungssituationen das Wohl ihrer Kinder im Blick behalten wollten. In etwa 20 Familienzentren bietet die Beratungsstelle zudem offene Sprechstunden an. Dort erhalten Eltern schnell und niederschwellig Antworten auf ihre Fragen.

Im Bereich „Diagnostik und Hilfe bei Vermutung von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen“ wurden 60 Kinder betreut. Das entsprach mehr als 600 Sitzungen. Zudem fanden 25 Beratungen für Mitarbeitende von Jugendämtern, Kitas oder Schulen statt. Dank der Förderung durch das Land und die Stadt Duisburg konnte eine zusätzliche halbe Stelle für die Fachberatung bei sexualisierter Gewalt eingerichtet werden.

Neben den Beratungsleistungen für Familien, Kinder und Jugendliche kümmert sich die Ev. Beratungsstelle auch um kinderlose Singles, Menschen nach der Familienphase sowie Senioren. Dies ist durch den Eigenanteil der Träger an Kirchensteuermittel möglich. Insgesamt nahmen 178 Einzelpersonen oder Paare die Lebensberatung in Anspruch. Themen waren unter anderem Isolation, Einsamkeit, Tod und Trauer, Folgen von Corona-Erkrankungen, die aktuelle Bedrohungslage durch Krieg und Gewalt sowie Existenzängste und Selbstwertkrisen. Anke Jäger weist im Bericht darauf hin, dass die Probleme, bei behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen einen Therapieplatz zu finden, sich weiter verschärft haben.

749 Frauen suchten 1.017 mal die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung auf. Davon nahmen 118 Frauen die Schwangerschaftskonfliktberatung in Anspruch. Die meisten kamen alleine, 19 mit Partner und zwölf mit anderen Begleitpersonen. „Die Entscheidung für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch machen sich die Frauen nach unserer Erfahrung nicht leicht, meist haben sie sich schon im familiären Umfeld beraten, nutzen aber das ergebnisoffene Gespräch sowie die Informationen und aufgezeigten Hilfsmöglichkeiten nochmals für eine Reflexion ihrer Gründe“, erklärt die Geschäftsführerin. Frauen, die sich für ein Kind entscheiden, aber durch verschiedene Notlagen unter Druck geraten, fanden ebenfalls Unterstützung, etwa beim Stellen von Anträgen auf finanzielle Hilfe bei der Bundesstiftung „Mutter und Kind“. 431 konnten dabei bewilligt werden.

Die Beratungsstelle bietet auch Frühe Hilfen und Entwicklungspsychologische Beratung (EPB) an, die Eltern dabei unterstützt, die Fähigkeiten und Stärken ihrer Kinder zu erkennen und ihre eigene Rolle besser zu verstehen. Neu hinzugekommen ist die Unterstützung aus dem Verhütungsfonds des Kreises Wesels für Personen mit geringem Budget.

Weitere Informationen: Die Ev. Beratungsstelle Duisburg/Moers wird von den Ev. Kirchenkreisen Moers und Duisburg getragen. Beratungen im Auftrag von Land oder Kommunen werden refinanziert. Bereiche wie die Ehe-/Partnerschaft und Lebensberatung für Menschen, die keinen öffentlichen Anspruch auf Beratung hätten, werden durch Kirchensteuermittel getragen. Diese Beratungen richten sich an Menschen aus dem Einzugsbereich der Kirchenkreise Duisburg und Moers und, da eine Kooperation mit dem Ev. Kirchenkreis Kleve besteht, auch an Menschen aus dem Einzugsbereich des Ev. Kirchenkreises Kleve.

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