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Erste evangelische Predigt in Büderich – vor 500 Jahren
Vor 500 Jahren wurde in Büderich die erste evangelische Predigt gehalten. Das feiert die Gemeinde nun mit einem Festprogramm, am Sonntagnachmittag kamen viele zum Festgottesdienst. Während der ersten Predigt vor 500 Jahren war noch nicht mal ein Pfarrer angestellt, eine evangelische Kirche gab es nicht. Also die Situation war deutlich schlechter als heute könnte man sagen. Hausgottesdienste fanden in der Regel heimlich statt, wie die Homepage der Kirchengemeinde verrät. Trotzdem setzte sich die neue Sicht der Reformatoren auf Theologie und Welt durch und hat bis heute Bestand.
Das Publikum in der fast bis auf den letzten Stuhl gefüllten Kirche lauschte am Sonntag zunächst dem prächtigen Eingangsstück der Orgel. Willem Winschuh intonierte Johann Pachelbels „Aria“ mit Anklängen an die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach. Zur Feier des Tages antwortete der Ökumenische Chor unter der Leitung von Gabriele Schepers-Wittig mit dem Lied „Am Tag des Herrn hat uns Gott gerufen.“
Dagmar Knipping begrüßte die Gemeinde sehr herzlich sowie den Festprediger, Christoph Pistorius, Vizepäses der Ev. Kirche im Rheinland. „Wer nur den lieben Gott lässt walten“, so hieß das erste Gemeindelied. 500 wechselvolle Jahre hat Gott den Geist in Büderich walten lassen. Von Anfang an wehte ein ökumenischer Geist. Protestanten und Katholiken teilten sich eine Kirche bis zur Zerstörung Büderichs durch Napoleon 1812.
Doch die erste evangelische Predigt des Lutherschülers Adolph Clarenbach 1524 – auch Namensgeber für das Gemeindehaus - muss Eindruck hinterlassen haben, wie die gesamte Reformation. Die damals noch selbständige Stadt „Bürick“ führte die Reformation 1567 ein. Der erste evangelische Pfarrer in Büderich war 10 Jahre zuvor ernannt worden.
In seiner Predigt warf Vizepräses Pistorius anhand von Jeremia, 29 einen Blick auf Gegenwart und Zukunft und beleuchtete den Heimatbegriff. Für ihn bietet vor allem der Glauben Heimat. „Ihn kann man überall hin mitnehmen“. Auch wenn Menschen sich beispielweise in Büderich heimisch fühlen können, so ändern sich Rahmenbedingungen fortwährend, wie auch Menschen sich änderten. Aber: "Wer bei Gott bleibt, hat überall Heimat"
Die gesamte Predigt finden Sie hier.
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum sagten in Grußworten Jochen M. Müntinga, Geschäftsbereichsleiter Bildung beim Neukirchener Erziehungsverein, Pastor Georg Zglinnicki für die katholische Gemeinde St. Ulrich und Ellen Kley als Vertreterin des Kreissynodalvorstands. „Anders als bei der ersten Predigt haben wir nun Strukturen, welche die Kirchengemeinde Büderich unterstützen können, sei es die Region XaSoBü oder der Ev. Kirchenkreis Kleve“, so die Synodalälteste des Leitungsgremiums.
Was sich zum Glück nie ändert, nach einem Festgottesdienst gibt es Kaffee und Kuchen – so auch in Büderich.
Das verbleibende Festprogramm:
Freitag, 20. September 19:30 Uhr Konzert des Chores "Cantemus"
Sonntag, 29. September 17:30 Uhr HELMA Gottesdienst (Halleluja, Essen, Lachen, Musik & Amen) zum Thema "Luthers Koffer"