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Ein Anker in Zeiten des Wandels: Verabschiedung von Pfarrer Mackensen

Entpflichtet und gesegnet: Pfarrer Holger Mackensen mit Superintendent Robert Arndt

Bedburg-Hau. Es sind noch ein paar Tage, bis Holger Mackensen zum letzten Mal in beruflicher Funktion das Gelände der LVR-Klinik betreten wird. Am Freitag wurde er von Patientinnen und Patienten, Mitarbeitenden und LVR-Klinikleitung sowie Weggefährten aus dem Kirchenkreis verabschiedet. Für den Kirchenkreis entpflichtete Superintendent Pfarrer Robert Arndt den Seelsorger von seinem beruflichen Dienst mit Segen und per Handschlag. Sehr zur Freude von Pfarrer Mackensen waren auch über 20 Patientinnen und Patienten bei der Verabschiedungsfeier anwesend und verliehen mit eigenen Wort- Gedicht- und Liedbeiträgen ihrem Dank Ausdruck.

Holger Mackensen: Ich habe genausoviel von euch zurückbekommen, wie ich gegeben habe.

„Ich bin angekommen“, drei Worte des Seelsorgers, die mehr bedeuten: Pfarrer Mackensen ist angekommen bei den Patientinnen und Patienten, die er in 21 Jahren seelsorglich in teilweise existentiellen Fragen betreut hat. In Einzelgesprächen, während Gottesdiensten. Er ist angekommen bei den Mitarbeitenden und der Leitung der Klinik. Als Pfarrer war er Teil der Dienstgemeinschaft, ohne Teil der Klinik-Hierarchie zu sein. Er hat sich darüber hinaus eingebracht als Mitglied des Ethik-Beirats und des Forensischen Beirats der Klinik. Dass weiterhin der Friedhof auf dem Gelände existiert, Patientinnen und Patienten dort ihre letzte Ruhe finden können, ist unter anderem der Verdienst von Pfarrer Mackensen.

vlnr. Pflegedirektor KHB Carsten Schmatz, Superintendent Robert Arndt, Pfarrer Holger Mackensen, Volker Horn (Pflegedirektor Forensik)

Carsten Schmatz, Pflegedirektor für den Krankenhausbereich in der LVR-Klinik Bedburg-Hau, erklärte den frühen Zeitpunkt der Verabschiedung mit den geplanten Renovierungsarbeiten im Gesellschaftshaus. „Wir haben lange keine so große Verabschiedung auf dem Gelände feiern können.“ „Pfarrer Mackensen kennt die Klinik wie wenige andere“, meinte Schmatz weiter. In den 21 Jahren seines Wirkens inmitten von Umbrüchen sei Pfarrer Mackensen für viele in der Klinik ein bleibender Anker gewesen, so Schmatz. Er freute sich mit den Anwesenden über die musikalischen Beiträge von Kantor Thomas Tesche (Keyboard) und Vikar Florian Rentzsch am Saxophon.

Kantor Thomas Tesche (Keyboard) und Vikar Florian Rentzsch (Saxophon)

Pfarrer Mackensen ist als sogenannter „Funktionspfarrer“ im Kirchenkreis tätig gewesen. Jemand, der keine klassische Ortsgemeinde betreut, sondern seine Gemeinde in der Klinik hat. „Danke für deinen Dienst, zu dem auch eine Amtsperiode (2012-2020) im Kreissynodalvorstand gehörte“, betonte Superintendent Arndt. Er schätzt außerdem „deine Ehrlichkeit, auch wenn sie manchmal wehtut. Sowie deine Fähigkeit, dich fast kindlich über kleine Dinge des Alltags zu freuen.“ Ein weiteres wichtiges Anliegen von Pfarrer Mackensen war die Arbeit im kreiskirchlichen Fachausschuss Inklusive Seelsorge. Denn: „Die LVR-Klinik ist keine abgeschottete Insel.“ Menschen mit Behinderung gehörten genauso zur Gesellschaft wie andere Menschen auch. Inklusive Gottesdienste in verschiedenen Kirchengemeinden und Workshops für Menschen mit und ohne Behinderung sind Beispiele für das Anliegen des Ausschusses und von Holger Mackensen, mehr miteinander als nebeneinander zu tun.

Auch wenn die seelsorgliche Arbeit eher still und im geschützten Raum erfolgt, war das „wertschätzende Danke“ am Freitag unüberhörbar, fröhlich und auch ein bisschen wehmütig. Bei den Grußworten das Mikrofon in die Hand gaben sich: Der Bedburg-Hauer Bürgermeister Stephan Reinders, Pflegedirektor Carsten Schmatz, Pastor Theo Koll, Wilhelm Fischer Ombudsmann der LVR Klinik , Superintendent Robert Arndt, Pfarrer Benjamin Meister (Kirchengemeinde Kleve), Beate Ihle-Fischer und Ria Makein (FA Inklusive Seelsorge) sowie einzelne Patientinnen und Patienten: "Sie waren für unsere Probleme offen, wir konnten wieder hoffen", hieß es da. Und: "Mögest du spüren, wie du uns fehlen wirst."

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