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Ehrungen für Jahrzehnte: Vereinigte Kirchenchöre Pfalzdorf

Pfalzdorf. Das war doch mal ein gelungenes Jubiläum: 55 Jahre gibt es nun schon die Vereinigten Kirchenchöre Pfalzdorf. Am Sonntag feierten sie ausgiebig weitere Jubiläen, unter anderem das des Chorleiters Wolfgang Nowak. Im Gottesdienst in St. Martinus, anschließend im Pfarrheim nebenan und auch im neuen Pfälzerheim. Im Gottesdienst begleiteten die 21 Mitglieder des Chores, verstärkt durch den Pfarrcäcilienchor Goch, den Gemeindegesang. Sie überzeugten mit modern gesetzten Liedern.

„Heute ist ein wunderbarer Tag“, wurden die Anwesenden in St. Martinus begrüßt. Dass Kirchenmusik nicht einfach beliebig ist, führte der Präses der Vereinigten Kirchenchöre, Diakon Christoph Huismann in seiner Predigt aus: „Kirchenmusik dient nicht einem Selbstzweck oder der Unterhaltung, wie es Konzerte tun.“ Der mitgestaltende Gottesdienstbesucher würde sonst zum passiven Zuhörer. Für Huismann malte Martin Schongauer eine der überzeugendsten Darstellungen eines Himmels: Eine Mauer mit einem Tor, das den Blick verstellt und natürlich - drei musizierende Engel.

„Vielen Dank für das jahrzehntelange Engagement“, sagten Christoph Huismann und Pfarrer Dr. Uchenna Aba in Richtung Vereinigter Kirchenchor und Wolfgang Nowak. Dieser leitet den Chor bereits seit 40 Jahren. „Er weiß um die gottesdienstliche Bedeutung der Feier“, hieß es „und was wäre eine Messe oder gar eine Hochzeit ohne Musik?“, fragte Huismann rhetorisch.

Der Gottesdienst am Sonntag brauchte, wie viele andere auch, die volle Konzentration des Chorleiters: Liturgische Gesänge solo singen, dem Chor Einsätze geben, zwischen Orgel und Keyboard wechseln und vor allem im Hinterkopf haben, wann was im Ablauf an der Reihe ist. Ein Stück spielte er am Sonntag mit Tochter Katrin, die ihre Geige erklingen ließ. Auch Mut für neue Töne brachte Nowak in den Chor: „Am Anfang hatten wir noch gregorianische Gesänge aufliegen, heute bereitet uns neues geistliches Liedgut große Freude“, berichteten die Chormitglieder Heinz Drießen und Josef van Nahmen nachher.

1970, der Beginn des Chores, fiel noch in eine Zeit, in der die Katholiken an Karfreitag die Wäsche raushingen und protestantische Landwirte an Fronleichnam Gülle fuhren. Umso mehr kann der ökumenische Chor in Pfalzdorf als eine Besonderheit gelten. „Da war der Chor in Pfalzdorf tatsächlich Vorreiter“, sagte Pfarrer Jens Kölsch-Ricken. Die einen wurden angesprochen, im Chor mitzuwirken, anderen wurde das Talent von Vater oder Mutter in die Wiege gelegt. Vielen ist der Chorgesang und die wöchentliche Probe donnerstagabends ab 20 Uhr im Pfarrheim St. Martinus bis heute wichtig geblieben. Das zeigen auch die Ehrungen für die Mitgliedschaft im evangelischen oder katholischen Kirchenchor, die sich vor 55 Jahren vereinigten: Seit 60 Jahren bereits singt Irmtraut Seven mit. Über Blumen und Urkunde für 50 Jahre freuten sich auch Heinz Drießen und Josef van Nahmen, seit 40 Jahren sind Monika Karls und Bärbel Lange dabei. Nicht mit dem Blumenstrauß gerechnet hatte Marlies Schmitz, nun auch bereits seit 20 Jahren Vorsitzende der Vereinigten Kirchenchöre. „Was ist die Zeit schnell vergangen“, hieß es am Sonntag des Öfteren.

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