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Vier Organist*innen, vier Orgeln, vier Portraits
Kleve/Pfalzdorf/Issum/Geldern. Die Orgel – wohl kein Instrument ist so mit der Kirche verbunden wie die Königin der Instrumente. Schließlich ist sie häufig hunderte Kilo schwer und allein darum schwer wegzudenken bei Gottesdiensten, Andachten und Konzerten. Drei im Kirchenkreis tätige Organistinnen und ein Organist erzählen im Video, was sie an ihrem Instrument fasziniert: Thomas Tesche (Kleve), Silke Grabbe (Pfalzdorf), Birgit Bernitt (Issum) und Jeehyun Park (Geldern).
Thomas Tesche, Kantor der Ev. Kirchengemeinde Kleve: https://youtu.be/bPKWzsrLoXo
Jeehuyn Park, Kantorin der Ev. Kirchengemeinde Geldern: https://youtu.be/BvGvrhXfUGc
Silke Grabbe, Organistin der Ev. Kirchengemeinde Pfalzdorf: https://youtu.be/FNcKNsXWg4c
Birgit Bernitt, Organistin der Ev. Kirchengemeinde Issum: https://youtu.be/8HeVzHsroUU
Alle eint die Faszination des Orgelspiels. Eine große Bandbreite an Registern und Klängen schafft viele Ausdrucksmöglichkeiten. Klar ist dabei die Funktion der Kirchenmusik: Die Verkündigung des Evangeliums. Was der Pfarrer und die Pfarrerin mit Worten erreichen, drücken Kirchenmusiker mit Tönen aus. Genauso verschieden wie die Instrumente selbst sind die Menschen, die sie spielen. Der Organistendienst kann dabei sowohl im Nebenamt ausgeführt werden als auch im Hauptberuf. Kantorinnen und Kantoren besitzen in der Regel ein entsprechendes Kirchenmusikstudium mit A- oder B-Qualifikation. Der Titel Kantor kann bei herausragenden Leistungen auch Kirchenmusikern ohne Studium verliehen werden. Für nebenamtliche Kirchenmusikerstellen sind die C-Prüfung oder der Befähigungsnachweis Voraussetzung.
Während hauptberufliche Kantorinnen und Kantoren in der Regel auch die Chöre/Kantoreien oder Instrumentalensembles in der Gemeinde leiten, sind nebenamtliche Organisten und Organistinnen vor allem für die Gottesdienste zuständig: Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen und der wöchentliche Gemeindegottesdienst – in der Regel am Sonntagvormittag. Wer einen Gottesdienst begleitet, kennt auch den evangelischen Gottesdienstablauf – und zugehörige liturgische Gesänge (wie das „Halleluja“, „Christe du Lamm Gottes“).
Eigentlich kann auf der Orgel alles gespielt werden. Neben klassischer und moderner Kirchenmusik bietet sich alles an, was von Heinrich Schütz bis zu Arnold Schönberg je komponiert wurde. Wenn auch eher selten, finden die Beatles oder Lady Gaga als Vertreter populärer Musik den Weg durch die Schlitze der Orgelpfeifen. Frei nach dem Spruch „Es ist noch kein Organist vom Himmel gefallen“ braucht es Zeit, Geduld und Liebe zur Musik, bis jemand die Orgel wirklich zum Klingen bringt. Sie erfordert ganzen Körpereinsatz und die Fähigkeit, bis zu 10 Finger und zwei Füße parallel einzusetzen. Vorkenntnisse am Klavier oder Keyboard werden in der Regel mitgebracht, bevor jemand sich an die Orgel wagt.
Keine Orgel ähnelt der anderen. Sie unterscheiden sich in der Anzahl der Register, welche die Größe der Orgel bestimmen. Es gibt kleine, alte Schätzchen und moderne, große Orgeln mit Spieltischen, die Ähnlichkeit mit der Brücke eines Kreuzfahrtschiffs haben. Die Bauzeit für eine Orgel umfasst zwischen 3-5 Jahren, auch die Restaurierung oder die Wartung einer Orgel alle paar Jahre, umfasst Tage bis Wochen.
„Orgel on“ https://orgel-on.de/ Eine Kampagne für Orgelschüler*innen-Nachwuchs der Ev. Kirche im Rheinland. Mit vielen Informationen und Interviews mit Orgelschüler*innen. Wer sich für die Orgel interessiert, ein Studium der Kirchenmusik anstrebt, mittendrin ist oder erfolgreich beendet hat, wer den Erwerb der C-Prüfung anstrebt, kann sich in allen Fällen gerne bei Kreiskantor Mathias Staut melden: Telefon 02823 94 44-50, mathias.staut@ekir.de
ORGEL SPIELEN – MEHR ALS EIN HOBBY
meint Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Cyganek:
Mit Händen und Füßen machst Du Musik, die nicht nur Dir selbst Freude bereitet, sondern auch Zuhörerinnen und Zuhörern Herz und Seele erfreut. Möchtest Du mit Deinem Orgelspiel nicht nur ein musikalisches Hobby ausüben, sondern dabei auch noch anderen Menschen Freude bereiten? Sei es beim festlichen Einzug eines Brautpaares oder bei der Liedbegleitung der Gottesdienstgemeinde. Auf der Orgel lässt sich Musik aus einem halben Jahrtausend musizieren – festlich-strahlend, aber ebenso meditativ oder auch mit fröhlichem Groove.
Als Soloinstrument ist die Orgel einzigartig. Von jeher gilt sie mit ihren unverwechselbaren Klangfarben als „Königin der Instrumente“. Wer gern zusammen mit anderen Menschen zusammen musiziert, findet in der Orgel ein vielseitiges Begleitinstrument. Was könnte schöner sein, als eine festliche Musik für Trompete und Orgel oder elegische Klänge mit Oboe und Orgel?
Außerdem ist die Orgel hervorragend zum Improvisieren geeignet. Eigene musikalische Ideen in Töne verwandeln, ungeahnte Klangzusammenstellungen ausprobieren und sich dabei sogar selbst überraschen - mit Worten lässt sich nur ansatzweise beschreiben, wie die Orgelklänge bezaubern und ergreifen, aufwühlen, trösten oder einfach überwältigen können. Orgelspielen ist eben SUPER!
Und nebenbei bemerkt:
Mit Orgelspiel hat sich schon mancher sein Studium finanziert!