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Die Orgel-Kids Kalkar feiern ihr erstes Unterrichtsjahr in einem klangvollen Gottesdienst

Text und Foto: Anna Maria Wüst
Kalkar, 27. April 2025 – In der Evangelischen Kirche an der Kesselstraße wurde der Sonntagmorgen zu einem besonderen musikalischen Erlebnis: Die OrgelKids Kalkar feierten ihr erstes Unterrichtsjahr in einem klangvollen Gottesdienst, der von der Gemeinde mit großem Applaus und Begeisterung aufgenommen wurde. Ylva, Emilia, Nikol, Franka und Sina präsentierten stolz, was sie in einem Jahr intensiven Übens auf der „Königin der Instrumente“ gelernt haben.
Ein Start voller Ferienspaß
Das Projekt “OrgelKids Kalkar” wurde vor einem Jahr ins Leben gerufen, um Kinder und Jugendliche frühzeitig an die Orgel heranzuführen. Es ist ein gemeinsames Anliegen des Presbyteriums, allen voran Guntram Friese sowie dem Pfarrerehepaar Christel und Thomas Hagen, die das Projekt mit großem Engagement aufgebaut haben.
Begonnen wurde das Projekt durch eine Ferienwoche, die im April 2024 stattfand. In dieser Woche hatten 30 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren die Möglichkeit, die Orgel kennenzulernen. Sie wurden angeleitet durch ein vierköpfiges Teams unter der Leitung der Orgelpädagoginnen Johanna Wimmer und Carolin Kaiser. Die Kinder erlernten Grundlagen des Notenlesens, durften im Einzel- und Gruppenunterricht selbst an den Tasten Platz nehmen. Durch Bewegungsspiele und Workshops machten die Teilnehmenden auf kreative Weise Kontakt mit der Bauart und der Geschichte der Orgel.
Das Programm bot eine seltene Gelegenheit für Kinder, in die faszinierende Klangwelt der Orgel, der Töne und Noten einzutauchen. Die Woche endete mit einem gemeinsamen Abschlusskonzert, bei dem die Kinder ihre Stücke auf der Orgel präsentierten und die Kreativprojekte vorstellten.
Ein Jahr voller Musik
Nach der Orgelwoche 2024 übernahm Anna Maria Wüst den Unterricht der jungen Talente, die sich für weiterführendes Orgelspiel interessierten. Die Musikpädagogin aus Kerken gibt seitdem Gruppen- oder Einzelunterricht. Schwerpunkt ist beim Orgelspiel das Begleiten einer Gemeinde zu erlernen. Die Welt der Kirchenmusik ist aber noch viel größer: Daher gibt es für die OrgelKids immer wieder Neues zu entdecken und sie dürfen auch eigene Stücke mitbringen, improvisieren oder komponieren. Mittlerweile können alle schon mit Händen und Füßen solistisch auftreten und sicher eine Gemeinde beim Singen unterstützen. Das sei “eine besondere Hürde, die alle mit Bravour gemeistert haben”, freut sich Wüst.
Ein Gottesdienst voller Dankbarkeit
Mit großer Spielfreude und sicherem Taktgefühl zeigten fünf Mädchen nun beim Jubiläumsgottesdienst, was sie erlernt haben. Die Gemeinde belohnte mit herzlichem Applaus und Gutscheinen zum Eis-Essen – ein lebendiger Ausdruck der Anerkennung und Ermutigung für den musikalischen Nachwuchs.
Pfarrerin Sabina Berner-Pip gestaltete den Gottesdienst in Vertretung. Guntram Friese bedankte sich als Presbyter bei allen Unterstützern des Projekts: den Lehrkräften, den Eltern und den Förderern in den Kirchen, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben.
Ein Projekt der Ökumene
Die “OrgelKids Kalkar” profitieren von der guten Zusammenarbeit der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde in Kalkar. Finanziell hilft die evangelische Gemeinde und übernimmt die Kosten für ein Orgelkind. Pastor Alois van Doornick von der katholischen Pfarrgemeinde Heilig Geist unterstützt zwei Orgelkids finanziell und setzt damit ein starkes Zeichen für ökumenische Zusammenarbeit.
Auch bei der geplanten Fahrt nach Mainz zum “ersten Orgelfestival für Kinder und Jugendliche”, die den jungen Musikerinnen neue Einblicke und Erfahrungen bieten soll, ziehen beide Kirchengemeinden an einem Strang und unterstützen das Vorhaben.
Eine Zukunft voller Orgelmusik
Mit Leidenschaft, Disziplin und musikalischer Begabung haben die “OrgelKids Kalkar” ihr erstes Unterrichtsjahr abgeschlossen. Dank des Rückhalts durch die Gemeinden darf das Projekt auf eine sichere Zukunft blicken. Neben der geplanten Orgelfahrt nach Mainz sind weitere Workshops und Konzerte vorgesehen, um die jungen Musikerinnen weiter zu fördern. Ziel ist es, den Kindern eine langfristige Perspektive in der Kirchenmusik zu bieten.