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Die Maschen der Betrüger

Goch. „Darauf falle ich bestimmt nicht herein“, sagen viele, die vom Enkeltrick oder anderen Betrügereien hören. Dass dies Menschen doch passiert, zeigte der Vortrag von Stefanie Bodden-Bergau. Während des Gesprächs im „Blauen Salon“ präsentierte die Kriminalhauptkommissarin aus Kalkar originale Ton- und Videomitschnitte aktueller Betrugsversuche am Telefon. Die 35 Besucherinnen und Besucher des „Blauen Salons“ lauschten fassungslos den fiesen Tricks der Betrüger und wie diese es schaffen, an fünf- und sechsstellige Summen zu kommen. Durch Telefonterror beispielsweise werden Menschen mürbe, bis zu 70 Anrufe am Tag sorgen für die gewünschte Abkapselung der Opfer von ihrer Umgebung. „Tragen sie keine Geheimnisse mit sich herum und machen sie Kontrollanrufe, ob es wirklich der entfernt wohnende Enkel ist“, lautete ein Tipp. Denn im Display angezeigte Nummern, auch die 110, können manipuliert sein.

„Trotz allem glaube ich noch an das Gute im Menschen“, sagte Bodden Bergau.  Seit zwei Jahren macht sie Präventionsarbeit, ihr helfen dabei jahrzehntelange Erfahrungen in der Strafverfolgung. Sie empfahl, misstrauisch zu sein, denn: Betrüger sind sehr glaubwürdig in ihrem Auftreten, besonders als falsche Polizeibeamte. Obrigkeitshörigkeit, Vertrauen in die Behörden als solche helfen den Betrügern. „Geben sie am Telefon keine persönlichen Daten preis“, warnte die 54-Jährige. Kein Enkel und kein Polizist würde am Telefon nach den Vermögenswerten im Haus fragen.

Banken wurden von der Polizei sensibilisiert, bei ungewöhnlichen Abhebungen Kontrollfragen zu stellen. „Täter wissen auch das und fordern sie auf, zu lügen“, erzählte Bodden-Bergau weiter. Betrugsopfer sind weder naiv noch dumm, wie ein Einspieler zeigte. „Ich wusste in dem Moment, in dem ich das Geld übergeben hatte, dass es ein Fehler ist“, so die Frau, die ihr ganzes Erspartes verlor. Betrüger sammeln Daten elektronisch oder ganz einfach aus dem Telefonbuch. Alte Namen wie Johanna, Hedwig oder Waltraud laden dazu ein, ebenso kurze 3-4 stellige Telefondurchwahlen.

Mehr zu dem Thema finden Sie auf https://polizei.nrw

Die Gespräche im Blauen Salon sind eine Veranstaltungsreihe der Erwachsenenbildung und der Fachgruppe Älterwerden im Kirchenkreis.
Das nächste "Gespräch im Blauen Salon" findet am Mittwoch, 13. November, 15 Uhr statt.
Thema dann: Frieden ist möglich - Nelson Mandela im Portrait.
Es referiert Martje Mechels, Pfarrerin des Gemeindedienstes Mission und Ökumene.
Anmeldung und Info bei Sybille Schumann, sybille.schumann@ekir.de, Telefon: 02823 / 94 44-33.

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