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Büderich feierte Gemeindefest und 200. Kirchen-Geburtstag

Büderich. Bei sonnigem Wetter feierte die Ev. Kirchengemeinde Büderich Geburtstag. Vor 200 Jahren baute sie ihre Kirche neu auf. Notgedrungen – denn napoleonischen Truppen hatten das Polderdorf mitsamt Gebäude zerstört. Damalige Leidensgenossin war die katholische Kirchengemeinde, sie feierte am Sonntag in ökumenischer Verbundenheit mit.

„Herzlich willkommen“ begrüßte Pfarrerin Susanne Kock die auf dem Marktplatz versammelte Gemeinde. Die ökumenische Chorgemeinschaft begleitete den Gemeindegesang und trug eigene Stücke vor wie etwa das Eingangsstück: „Du bringst meine Seele zum Leuchten“. „Unsere Kirche – Gottes Haus“ so war der ökumenische Festgottesdienst überschrieben. Vier Jugendliche trugen den Predigttext aus Lukas, 19, 1-10 wechselseitig vor. Dazu wurden im Kindergottesdienst gefertigte Bilder hochgehalten. Die Geschichte erzählt vom Besuch Jesu im Haus des Zöllners Zachäus. In der zugehörigen Lesung aus 1. Kor. 3, 9-11,11 erinnert Paulus die Korinther daran, dass der Tempel - Gottes Haus - heilig sei. Später wird auch die Gemeinde als „Tempel Gottes“ bezeichnet. In heutige Sprache übertragen bedeutet dies, dass nicht nur Gebäude und Mitarbeitende `Kirche´ sind, sondern „wir alle sind Kirche“, sagte Pfarrerin Susanne Kock den Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern. Dietmar Heshe, Pastor der katholischen Kirchengemeinde St. Ulrich, warb dafür, der Kirche nicht den Rücken zu kehren. Trotz der aktuellen Situation und des verständlichen Unmuts, denn: „Wir sind die Kirche“.

Kirchengebäude sind nicht nur ortsprägende Gebäude, Menschen haben auch Erinnerungen an für sie bedeutsame Ereignisse: Fiona und Amelie etwa erinnerten sich an ihre beiden Taufen in der ev. Kirche im Alter von 3 und 5 Jahren. „Kirche gab mir Halt in schweren Zeiten“, erzählte eine Frau, die bereits zwei Ehemänner verlor. Ein Mann schätzt die Ruhe, die ein Kirchengebäude den Gedanken gibt. Und er begrüßte die ökumenischen Besuche, sie seien wegweisend: „Wer weiß, was noch kommt.“ „Kirchengemeinden machen sich jetzt trotz Sommerhitze Gedanken, wie sie energiesparend durch den Winter kommen“, ergänzte Pfarrerin Kock.

Im Anschluss an den Gottesdienst suchten sich die Besucherinnen und Besucher erstmal Schatten. Das Gemeindehaus hielt Getränke und Kuchen bereit, auf dem Marktplatz informierten die Eine-Welt-Gruppe, Mitarbeitende der Diakonie-Tagespflege und der Förderverein Baudenkmal ev. Kirche Büderich. Eine kleines Holz-Kirchen-Modell mit weißen Fenstern lud Kinder und Erwachsene dazu ein, diese zu verzieren und zu bemalen. Eine Rallye fragte mit 25 Fragen Wissen rund um die Kirche ab, mit 'Noah' unterhielt Puppenspielerin und Pfarrerin Heidrun Viehweg in der Kirche. Für weitere Musik auf dem Marktplatz sorgten die Ök. Chorgemeinschaft und der Posaunenchor Sonsbeck.

Weitere Veranstaltungen
Im Jubiläumsjahr geht es weiter mit dem Tag der offenen Kirchen (Freitag, 23. September 14:00-20:30 Uhr) mit einigen Programmpunkten, am Sonntag, 23. Oktober, 17 Uhr, geben die "Ökumenische Chorgemeinschaft Büderich" und "Cantare et Sonare" ein gemeinsames Konzert: "Mit Herz und Mund und allen Sinnen - Musik aus zwei Jahrhunderten." Das Jubiläum rundet ein Festgottesdienst am 6. November (14 Uhr, ev. Kirche) mit dem niederrheinischen Kabarettisten und Theologen Okko Herlyn ab. In Kürze werden die Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr auf der Homepage der Gemeinde zu finden sein: www.kirche-buederich.de.

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