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Besuch aus der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

Goch/Wuppertal. Zu einem Gegenbesuch des kleinen Austauschprogramms zwischen der Ev. Kirche im Rheinland und der Ev. Kirche in Mitteldeutschland (EKM) kommt es in dieser Woche: Superintendent Steffen Doms reiste am Sonntag an, besuchte am Montag das Verwaltungsamt des Kirchenkreises und machte sich dann mit Superintendent Robert Arndt auf den Weg zur Superintendenten-Konferenz nach Wuppertal. 2022 hatte es den Besuch der rheinischen Superintendenten und der Landeskirche in den 15 Kirchenkreisen der EKM gegeben, darunter Orte wie Jena, Weimar, Erfurt, Magdeburg, Weimar.
Doms, Superintendent in Salzwedel, berichtete über beeindruckende Zahlen und sich daraus ergebende Herausforderungen: Im Kirchenkreis Salzwedel gibt es 18.000 Gemeindeglieder, die sich in 60 Kirchengemeinden und auf 216 Kirchen, bzw. kleinere kirchlichen Gebäude, Kapellen, verteilen. „Wir sind im Prozess der Neustrukturierung und der Zusammenarbeit in Regionen, ähnlich wie im Kirchenkreis Kleve.“ Nicht verwunderlich, dass die Kirchengemeinden dort mit teilweise unter 100 Gemeindegliedern sich finanziell und verwaltungstechnisch nicht halten können. „Kirchengemeinden, feste Gruppen in Kirchengebäuden sind in manchen kleinen Dörfern jedoch das Einzige, was nach der Wende noch Stabilität gegeben hat“, so Doms. Wenn das nun auch wegfallen sollte, „das macht Menschen Angst“, berichtet der Superintendent. Junge Menschen zieht es in Richtung Städte. Aufgrund der politischen Situation zu DDR-Zeiten ist die Region weniger kirchlich geprägt als es im Westen der Fall ist. Pfarrer:innen mit vielen Predigtstätten in kleinen Dörfern können diese nur im 2-6 Wochenrhythmus bedienen. „Uns fehlen Kolleginnen und Kollegen“, so Doms. Bindungen von und zu Kirche aufrechtzuerhalten und zu gestalten, wird dadurch nicht leichter und ist immer mehr auf das Engagement innerhalb einer Gemeinde angewiesen.