Wir als Ev. Kirchenkreis Kleve und die angeschlossenen ev. Kirchengemeinden lehnen sexualisierte Gewalt in jeglicher Form ab. Sexualisierte Gewalt hat in der Kirche keinen Platz. Wir versuchen durch Präventionsarbeit, die Sensibilisierung von Mitarbeitenden, jegliche Gewalt an Kindern, Jugendlichen, an beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitenden in unseren Räumlichkeiten zu verhindern. Ebenso bieten wir Betroffenen sexualisierter Gewalt Hilfe und Unterstützung an.

Schutzkonzept des Ev. Kirchenkreises Kleve (Stand Juni 2023)

Seit 2010 wurde Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen in Schulen, Internaten und Heimen vermehrt offengelegt. Das Thema sexualisierte Gewalt und der Umgang damit entwickelte sich zum Dauerthema in den Medien. Die Ev. Kirche im Rheinland hat schon früh in Hilfe, Beratung und Präventionsarbeit investiert. Eine Meldestelle wurde eingerichtet, eine Anlaufstelle bietet Hilfe und Unterstützung, ergänzende Handreichungen veröffentlicht.  Neben einem neu gefassten Kirchengesetz zur Prävention sexualisierter Gewalt (2020) und der Einrichtung von Ansprechpersonen in den Kirchenkreisen und Gemeinden entschied die Landessynode, dass ergänzend zu gemeindespezifischen Schutzkonzepten und Ansprechpersonen, Prävention auf allen kirchlichen Ebenen stattfinden müsse. Diese soll nicht auf ein paar wenige Mitarbeitende in den Leitungsebenen beschränkt sein. Möglichst viele der beruflich und ehrenamtlich aktiven Menschen einer Gemeinde sollen durch Präventionsschulungen sensibilisiert werden.

Im Kirchenkreis werden diese Präventionsschulungen seit November 2022 angeboten, die Landeskirche macht weitere Angebote. Sensibilisierung heißt hinschauen, helfen und handeln. Im Idealfall, bevor etwas passiert. Die Sensibilisierung aller Mitarbeitenden soll helfen, den gemeindlichen Alltag so zu organisieren, dass es potentielle Täterinnen und Täter so schwer wie möglich haben. Wenn viele Leute in einer Gemeinde hinschauen, Gefahren erkannt und abgestellt werden, ist schon viel gewonnen. Die Schulung informiert über einige rechtliche Grundlagen, definiert sexualisierte Gewalt und macht auf die Sicht von Tätern und Betroffenen aufmerksam. Ebenso widmet sie sich der Leitungsverantwortung, die jedes Presbyterium insbesondere in einem Krisenfall wie dem eines Missbrauchs in der Gemeinde hat.

Einige Schulungen wurden bereits durchgeführt, weitere sind in Planung. Insbesondere sollten Mitglieder der Leitungsgremien und beruflich Mitarbeitende teilnehmen sowie alle, die im Jugendbereich arbeiten oder eine Gemeindegruppe leiten. Künftige Termine können im Jugendreferat bei Karola Thoenes erfragt und Anmeldungen getätigt werden: karola.thoenes@ekir.de, Telefon: 02823 94 44-36.

Kontakte für Betroffene

Im Kirchenkreis möchten wir allen Menschen, die sexualsierte Gewalt erfahren haben, hier oder anderswo, kürzlich oder lange zurückliegend, zuhören und helfen. Neben den kirchlichen Ansprechpersonen gibt es ebenso bei Jugendämtern, der Polizei und anderen Beratungseinrichtungen für dieses Thema geschulte und verantwortliche Menschen.

Ev. Kirche im Rheinland

Die Ansprechstelle für den Umgang mit Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung in der Evangelischen Hauptstelle für Familien- und Lebensberatung bietet Betroffenen, deren Angehörigen und anderen Ratsuchenden vertrauliche Beratung an.

Ansprechpartnerin Claudia Paul ist unter Tel. 0211 3610-312 erreichbar.
Claudia Paul ist auch für Intervention und gemeinsam mit Juliane Arnold und Vlad Chiorean für Prävention zuständig.
Informationen zu Meldestelle und Ansprechstelle und weitere Infos der Ev. Kirche im Rheinland zum Thema finden Sie hier: https://www2.ekir.de/thema/missbrauch-sexualisierte-gewalt/

Ev. Kirchenkreis Kleve

Ansprechperson für Fragen sexualisierter Gewalt
Yvonne Petri
Niersstraße 1
47574 Goch
yvonne.petri@ekir.de
Tel.: 02823 94 44-35

Ev. Kirchengemeinden

Darüberhinaus gibt es für dieses Thema in den Kirchengemeinden vor Ort Ansprechpersonen, diese sind auf Plakaten, im Netz oder im Gemeindebrief zu finden. Betroffene wählen sich ihre Ansprechperson, der sie sich öffnen wollen, und den Zeitpunkt selbst aus. Es gibt dafür keine Vorschriften und kein "Richtig" oder "Falsch". Personen, die als Ansprechperson dienen, sind jedoch für sexualsierte Gewalt besonders sensibilisert oder geschult.

Unabhängige Ansprechstelle help!

Help! ist eine Anlaufstelle für die Unabhängige Information Betroffener sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und der Diakonie. An sie können sich Betroffene, Angehörige, kirchlich Mitarbeitende und Interessierte wenden. (Tel. 0800 5040 112, E-Mail: zentrale@anlaufstelle.help, www.anlaufstelle.help